Resilienz und Krisenvorsorge â umfassender Ratgeber fĂŒr den Notfall
Niemand hofft auf Katastrophen â doch wer klug ist, bereitet sich dennoch darauf vor. Ob Stromausfall, Hochwasser oder plötzliche Evakuierung: Mit der richtigen Krisenvorsorge bleibst du gelassen und handlungsfĂ€hig.
Disclaimer: Dieser Beitrag dient ausschlieĂlich der allgemeinen Information und Orientierung zum Thema Krisenvorsorge und Resilienz. Obwohl die Informationen sorgfĂ€ltig recherchiert und auf offiziellen Empfehlungen (u.a. des Bundesamts fĂŒr Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) basieren, ĂŒbernehmen wir keine Haftung oder Garantie fĂŒr VollstĂ€ndigkeit, AktualitĂ€t oder Richtigkeit. Dieser Ratgeber ersetzt keine behördlichen Anweisungen oder individuellen fachlichen Rat. Im Falle einer konkreten Krisensituation sind immer die offiziellen Vorgaben der örtlichen Behörden oder Rettungsdienste maĂgeblich.
(Video) BBK: Was ist Selbstschutz?
(Video) BBK: FĂŒr alle FĂ€lle kurz erklĂ€rt: Wie funktioniert Bevorratung?
Resilienz und Krisenvorsorge â umfassender Ratgeber fĂŒr den Notfall
Niemand hofft auf Katastrophen â doch wer klug ist, bereitet sich dennoch darauf vor. Ob Stromausfall, Hochwasser oder plötzliche Evakuierung: Mit der richtigen Krisenvorsorge bleibst du gelassen und handlungsfĂ€hig. In diesem umfassenden Blogbeitrag erfĂ€hrst du alles Wichtige zum Thema Resilienz und Notfallvorsorge â humorvoll verpackt, aber sachlich fundiert. Wir geben dir konkrete Tipps, Checklisten und einen Rundumblick ĂŒber alle relevanten Szenarien (von ABC-Unfall bis StraĂenkrawalle). So wirst du zum âPrepper lightâ â ohne Aluhut, aber mit einem beruhigenden GefĂŒhl der Sicherheit im Hinterkopf. Los gehtâs!
Warum Krisenvorsorge? â Verantwortung statt HamsterkĂ€ufe
Vielleicht denkst du: âVorsorge fĂŒr den Katastrophenfall â ist das nicht ĂŒbertrieben?â Keine Sorge: Es geht nicht um Panikmache oder wildes Hamstern, sondern um durchdachte Vorbereitung. Der Unterschied ist wichtig: Beim panischen Hamsterkauf werden Waren impulsiv und unsolidarisch gehortet, oft weit ĂŒber den Eigenbedarf hinaus. Ein persönlicher Notvorrat hingegen wird in sicheren Zeiten gezielt angelegt â jeder einzelne BĂŒrger kann so im Ernstfall ein StĂŒck weit fĂŒr sich selbst sorgen. Das entlastet sogar die Gemeinschaft, da alle vorbereitet sind und EngpĂ€sse besser ĂŒberbrĂŒckt werden können.
Krisenvorsorge bedeutet schlicht: Verantwortung ĂŒbernehmen â fĂŒr dich, deine Familie und auch deine Mitmenschen. Schon 3 Tage Selbstversorgung helfen, im Falle einer Krise nicht direkt auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Optimal sind sogar 10 Tage Notvorrat, den du am besten als âlebenden Vorratâ anlegst (dazu gleich mehr). Du musst dafĂŒr weder Keller noch Bunker haben; auch in kleinen Wohnungen lĂ€sst sich mit etwas KreativitĂ€t Vorrat unterbringen (Stichwort: GetrĂ€nkekisten als Möbel nutzen đ).
Und das Beste: Du profitierst oft schon im Alltag von deiner Vorsorge. ErkĂ€ltung erwischt? Schneesturm drauĂen? Du hast alles Nötige daheim und kannst entspannt auf dem Sofa bleiben, wĂ€hrend andere zum Supermarkt hetzen. Krisenvorsorge ist also wie eine Versicherung: Man hofft, sie nie zu brauchen â aber man ist heilfroh, wenn doch mal der Ernstfall eintritt.
Mögliche Krisenszenarien â was kann passieren?
Das Leben ist voller Ăberraschungen, leider auch unerfreulicher. Hier ein Ăberblick ĂŒber Krisenszenarien, fĂŒr die du gewappnet sein solltest â von AlltagsnotfĂ€llen bis zu gröĂeren Katastrophen. (Keine Sorge, die Zombie-Apokalypse bleibt aus â hoffen wirâs zumindest đ.)
Hochwasser: Wohnst du in FlussnĂ€he oder einem Gebiet mit Starkregen-Risiko? Hochwasser können HĂ€user ĂŒberfluten und ganze StraĂenzĂŒge unpassierbar machen. Jedes Jahr treten irgendwo Ăberschwemmungen auf â sei es durch Schneeschmelze oder extreme RegenfĂ€lle. Wichtig ist, Warnungen der Behörden ernst zu nehmen, gefĂ€hrdete Gebiete rechtzeitig zu verlassen und dein Hab und Gut soweit möglich zu sichern. (Detaillierte Tipps zum Hochwasserschutz folgen unten.)
Brand: Ein Hausbrand zĂ€hlt zu den schlimmsten VorfĂ€llen im Alltag. Ursachen gibt es viele â von Elektrikfehlern ĂŒber vergessene Kerzen bis hin zu FettbrĂ€nden in der KĂŒche. Rauchmelder sind hier echte Lebensretter, da sie dich rechtzeitig wecken, falls es nachts brennt. Wennâs brennt, gilt: Menschenrettung geht vor GegenstĂ€nde! Notruf 112 absetzen, Mitbewohner warnen, Wohnung verlassen. Dein gepackter Notfallrucksack ist in diesem Moment Gold wert â aber versuche nie, noch schnell Habseligkeiten zu retten und bringe dich damit in Gefahr. Lieber mit leeren HĂ€nden dem Feuer entkommen, als mit vollem Arm nicht mehr rauszukommen.
Stromausfall: Plötzlich geht das Licht aus â und mit ihm Fernseher, Heizungen, Telefon, Internet⊠Erst dann merken wir, wie abhĂ€ngig wir vom Strom sind. Meist ist ein Blackout nach ein paar Stunden behoben, aber es kann in AusnahmefĂ€llen auch mal mehrere Tage dauern. In dieser Zeit heiĂt es: improvisieren. Taschenlampen statt Deckenfluter, Gaskocher statt E-Herd, Batterieradio statt Netflix. Ein Stromausfall im Winter bedeutet zudem KĂ€lte â also warme Decken, Pullis und vielleicht einen Campingheizer bereithalten. Weiter unten erfĂ€hrst du, wie du dich auf lĂ€ngere EnergieausfĂ€lle vorbereitest.
ABC-UnfĂ€lle/GefahrstoffunfĂ€lle: Das KĂŒrzel steht fĂŒr atomare, biologische, chemische Gefahren â heute meist CBRN genannt. Darunter fallen z.B. UnfĂ€lle in Chemiewerken, ZugunglĂŒcke mit Gefahrgut, Gaslecks oder sogar (in seltenen FĂ€llen) StörfĂ€lle in Kernkraftwerken. Tritt ein solches Ereignis ein, heiĂt es Ruhe bewahren und Anweisungen folgen. Meist warnen Sirenen, Lautsprecherdurchsagen oder Warn-Apps die Bevölkerung. SchlieĂe Fenster und TĂŒren, stelle LĂŒftungen/Klimaanlagen ab und bleib im Haus, bis Entwarnung kommt. Bei austretenden Chemikalien oder radioaktiven Stoffen kann es sinnvoll sein, einen innenliegenden Raum (ohne Fenster) oder den Keller aufzusuchen. Benutze vorhandene Atemschutzmasken (auch einfache OP-/FFP-Masken oder ein Tuch vor Mund und Nase bieten einen gewissen Schutz). DrauĂen unterwegs? Dann bewege dich quer zur Windrichtung aus der Gefahrenwolke heraus und suche schnell Schutz in einem GebĂ€ude. Warte die offiziellen Durchsagen ab â sie informieren, wann die Luft wieder rein ist. Solche Szenarien klingen beĂ€ngstigend, sind aber zum GlĂŒck selten. Mit dem Wissen um richtiges Verhalten steigerst du deine Resilienz deutlich.
BombenentschĂ€rfung/Evakuierung: In vielen deutschen StĂ€dten kommt es immer wieder vor: Bei Bauarbeiten wird eine alte Weltkriegsbombe gefunden, die entschĂ€rft werden muss. Dann werden oft ganze Viertel evakuiert â tausende Menschen mĂŒssen fĂŒr einige Stunden ihre Wohnungen verlassen. Auch andere GrĂŒnde können Evakuierungen nötig machen (z.B. ein Gasleck in der Nachbarschaft oder ein drohender Dammbruch). Die Zeit zur Vorbereitung ist dann knapp. Damit du nicht in Panik gerĂ€tst, solltest du jetzt schon einen Plan haben: Wohin könntest du vorĂŒbergehend gehen (Freunde, Verwandte, Sammelunterkunft)? Wie kommst du dort hin? Und was nimmst du mit? In solchen FĂ€llen zeigt sich der Wert deines gepackten Fluchtrucksacks und deiner Dokumentenmappe â alles Wichtige ist griffbereit. Wenn die Polizei an der TĂŒr klingelt und zur Evakuierung auffordert, schnappst du dir deine Sachen und bist ruckzuck startklar, wĂ€hrend der Nachbar noch hektisch seinen Wohnzimmerschrank durchwĂŒhlt.
StraĂenkrawalle und Unruhen: Gesellschaftliche Krisen gehören leider auch zum möglichen Spektrum â seien es Demonstrationen, die aus dem Ruder laufen, Ausschreitungen bei FuĂballspielen oder andere Unruhen. FĂŒr den Otto NormalbĂŒrger heiĂt das vor allem: Gebiet meiden! Informiere dich ĂŒber Radio, Internet oder Warn-Apps, welche Gegenden betroffen sind, und halte dich fern. Sollten Krawalle vor deiner HaustĂŒr stattfinden, ist es klug, Fenster und TĂŒren geschlossen zu halten, RolllĂ€den runterzufahren und das Haus nicht zu verlassen, bis sich die Lage beruhigt. Habe einen kleinen Vorrat zu Hause, damit du nicht ausgerechnet jetzt zum Einkaufen musst â es könnte gefĂ€hrlich sein oder LĂ€den könnten geschlossen bleiben. Im Zweifel: lieber ein Abendbrot aus der NotfallkĂŒche als mitten im Tumult festzustecken. Und keine Sorge â in den allermeisten FĂ€llen beruhigt sich die Lage nach kurzer Zeit wieder. Ein bisschen Humor zum Schluss: Betrachte es als Zwangs-Netflix-Abend â mit Snacks aus dem Notvorrat und dem besten Unterhaltungsprogramm, das dein akkubetriebener Radio zu bieten hat đ.
NatĂŒrlich gibt es noch weitere Szenarien (z.B. Unwetter wie Orkan, heftiger Schneefall oder Hitze-Wellen), aber vieles davon ĂŒberschneidet sich mit den obigen Kategorien. Gegen Sturm hilft z.B. Ă€hnliche Vorsorge wie gegen Hochwasser (Haus sichern, VorrĂ€te lagern), gegen Hitze hilft Trinkwasser auf Vorrat und Nachbarschaftshilfe fĂŒr Ăltere. Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die Kernelemente der Krisenvorsorge, die fĂŒr alle Lagen nĂŒtzlich sind.
Notfall-Vorrat anlegen: 72 Stunden (und mehr) autark ĂŒberleben
Beginnen wir mit dem Notvorrat an Lebensmitteln und GetrĂ€nken â der Basis deiner Selbstversorgung. Stell dir vor, SupermĂ€rkte haben geschlossen oder sind leergekauft, das Wasser bleibt aus dem Hahn weg⊠Klingt dramatisch, aber genau darauf zielt die Vorratsempfehlung ab. Laut Bundesamt fĂŒr Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) solltest du VorrĂ€te fĂŒr mindestens 10 Tage anlegen. Falls dir das viel vorkommt: Ein Start mit 3 Tagen (72 Stunden) ist schon enorm hilfreich. Von dort aus kannst du deinen Vorrat Schritt fĂŒr Schritt ausbauen.
Wie viel brauche ich? Rechne pro Person mit mindestens 2 Litern FlĂŒssigkeit pro Tag â besser mehr. Ein Erwachsener benötigt etwa 1,5 Liter TrinkflĂŒssigkeit tĂ€glich zum Ăberleben, plus 0,5 Liter fĂŒrs Kochen und Hygiene. Plane also ca. 2 Liter Wasser pro Tag und Kopf ein, wobei auch SĂ€fte oder GetrĂ€nke wie Tee mitgezĂ€hlt werden können. Wasser ist aber das A und O, vor allem wenn die Leitungen ausfallen.
Welche Lebensmittel? Setze auf Lebensmittel, die lange haltbar sind, ohne KĂŒhlung auskommen und idealerweise ohne Kochen verzehrt werden können. Hintergrund: Bei einem Stromausfall fallen KĂŒhl- und Kochmöglichkeiten weg. Du brauchst also Essen, das nicht verdirbt und im Zweifel kalt schmeckt. Ein paar gute Beispiele zur Vorratshaltung:
Wasser (in Flaschen oder Kanistern; absolut essentiell!)
Konserven aller Art: Suppen, Eintöpfe, GemĂŒse, Obst, Wurst/Fleisch, Fisch in Dosen â was dir schmeckt. (Dose nur nicht ohne Dosenöffner, also den auch bereithalten đ)
TrockenvorrĂ€te: Reis, Nudeln, Linsen, Haferflocken, Zwieback, KnĂ€ckebrot. (Nudeln/Reis brauchen zwar Kochen, aber sind lange haltbar. Kannst du bei Stromausfall auf einem Gaskocher zubereiten â dazu gleich mehr.)
Snacks/Energielieferanten: MĂŒsliriegel, Schokolade, NĂŒsse, TrockenfrĂŒchte â alles, was direkt essbar ist und Kalorien liefert.
Brotaufstriche & Co: Haltbare Sachen wie HartkĂ€se (hĂ€lt sich kĂŒhl einige Tage), Salami, Nussmus, Honig, Erdnussbutter, Marmelade, etc.
Getreideprodukte & Fertiggerichte: Dosenbrot oder -kuchen, Instantgerichte, die nur Wasser brauchen (Instant-KartoffelpĂŒree, 5-Minuten-Terrine, etc.), TĂŒtensuppen.
FĂŒr Kinder: Babynahrung, Milchpulver falls benötigt.
FĂŒr Haustiere: Nicht die Vierbeiner vergessen! Ausreichend Futter und Wasser auch fĂŒr sie einplanen.
Besonderes: BerĂŒcksichtige Allergien oder spezielle DiĂ€ten in deinem Haushalt. Diabetiker z.B. brauchen entsprechende Lebensmittel, Allergiker Ersatzprodukte.
Ein kleiner Tipp: Kauf nur, was du auch wirklich isst. Der ganze Vorrat bringt nichts, wenn er am Ende ungenutzt verdirbt. Deshalb eignet sich das âlebende Vorratâ-Prinzip: Integriere den Notvorrat in deinen Alltag. HeiĂt: Ab und zu von den LagerbestĂ€nden essen und beim Einkaufen das Verbrauchte nachkaufen. So rotiert der Vorrat automatisch, und nichts wird alt. Stell neue EinkĂ€ufe immer nach hinten im Regal und verbrauche Ă€ltere zuerst â FIFO-Prinzip (first in, first out).
Kochen ohne Strom: Ăberlege dir vorab, wie du im Blackoutfall warmes Essen oder heiĂes Wasser zubereiten könntest. Ideal ist ein Campingkocher mit Gaskartuschen. Ein Outdoor-Gaskocher ist klein, gĂŒnstig und im Freien oder gut gelĂŒfteten RĂ€umen nutzbar (Vorsicht: nie unbemerkt Gas ausströmen lassen, Erstickungs- und Explosionsgefahr!). Alternativ gehen auch Spirituskocher oder zur Not ein Grill (nur drauĂen!). Wichtig: immer genug Brennmaterial (Gaskartuschen, Spiritus, Kohle) vorrĂ€tig haben. Und sollte all das fehlen, plane Mahlzeiten, die ohne Kochen auskommen â beispielsweise Brot mit Aufstrich, Obst aus dem Glas, kalte Konserven. Man kann auch kalte Ravioli direkt aus der Dose schlĂŒrfen⊠nicht lecker, aber sĂ€ttigend đ. Lebensmittel, die nur kurz erhitzt werden mĂŒssen, sind ebenfalls wertvoll, da sie wenig Brennstoff verbrauchen. 72 Stunden ohne Kochen lassen sich durchaus mit Brot, Aufschnitt, Obst, Snacks und Konserven ĂŒberbrĂŒcken. Danach schmeckt der erste warme Kaffee umso besser!
Hygiene beim Notvorrat: Denke auch an Trinkwasser fĂŒr die Hygiene. Falls die Wasserversorgung ausfĂ€llt, brauchst du Wasser zum ZĂ€hneputzen, vielleicht fĂŒr eine KatzenwĂ€sche oder um die Toilette nachzuspĂŒlen. Lagere daher ein paar extra Kanister Wasser fĂŒr SanitĂ€rzwecke ein â diese mĂŒssen nicht zwingend Mineralwasser sein, Leitungswasser in sauberen Kanistern tutâs auch, ggf. mit Wasserdesinfektionstabletten haltbar gemacht. Und: Ein Vorrat an MĂŒllbeuteln ist Gold wert, um AbfĂ€lle (Essensreste, Verpackungen) hygiensicher zu sammeln, besonders wenn die MĂŒllabfuhr grad nicht kommt.
Zum Schluss dieses Abschnitts noch ein Wort zur Menge: Lass dich von hohen Zahlen nicht entmutigen. Zehn Tage Vorrat heiĂt z.B. fĂŒr eine Person etwa 20 Liter Wasser und rund 20 Kilogramm Lebensmittel (je nach Kaloriendichte) â das klingt erstmal viel, verteilt sich aber gut auf verschiedene Produkte. Du musst das nicht alles auf einmal kaufen. Jede Woche ein paar Teile extra mitbringen, und schwupps hast du in wenigen Monaten einen soliden Vorrat aufgebaut. Keep calm and prep on!
Notfallrucksack packen â der Fluchtrucksack fĂŒr den schnellen Aufbruch
Stell dir vor, es brennt oder es gibt eine andere akute Gefahr, und du musst deine Wohnung sofort verlassen. Keine Zeit, in Ruhe Koffer zu packen â in solchen Situationen brauchst du einen Notfallrucksack, auch Fluchtrucksack oder neudeutsch Bug-Out-Bag (BOB) genannt. Dieses NotgepĂ€ck sollte griffbereit an einem festen Platz stehen, fertig gepackt mit allem Lebenswichtigen, um die ersten ein bis zwei Tage auĂer Haus zu ĂŒberstehen. Idealerweise hat jedes Familienmitglied seinen eigenen Rucksack. Pack nicht mehr ein, als du tragen kannst â maximal so viel wie in einen handelsĂŒblichen Rucksack passt. Ein Rucksack ist bewusst gewĂ€hlt (statt Koffer), da du so beide HĂ€nde frei hast â wichtig, wenn du vielleicht TĂŒren öffnen, Kinder an die Hand nehmen oder im GedrĂ€nge gehen musst.
Ein gepackter Rucksack symbolisiert das griffbereite NotgepĂ€ck fĂŒr den Krisenfall.
Was gehört alles in so einen Notfallrucksack? Hier eine praktische Checkliste zum Abhaken:
Medikamente: Persönliche, regelmĂ€Ăig benötigte Medikamente (ausreichend fĂŒr ein paar Tage).
Plus eine kleine Hausapotheke: Schmerzmittel, Pflaster, Verbandszeug, Desinfektionsmittel, etc. (Details zur Hausapotheke siehe weiter unten).
Erste-Hilfe-Set: Verbandsmaterial, Einmalhandschuhe, Dreieckstuch, Rettungsdecke â ein kompaktes Erste-Hilfe-PĂ€ckchen eben.
Trinken und Essen: Wasserflasche(n) und verzehrfertige Lebensmittel fĂŒr 2 Tage (MĂŒsliriegel, Schokoriegel, Trockenobst, Dosenbrot, Konserven) in staubdichter Verpackung. Denk an einen leichten Becher/Tasse, vielleicht einen Camping-Spork (Kombibesteck). Wer Platz hat: ein kleines Essgeschirr und Besteck-Set.
Dosenöffner und Taschenmesser: Unverzichtbar fĂŒr Konserven und generell als Werkzeug.
Beleuchtung: Taschenlampe (am besten eine Stirnlampe, dann hast du HÀnde frei) mit Ersatzbatterien. Alternativ oder zusÀtzlich: Knicklichter oder eine Kerze mit Feuerzeug (Achtung Brandschutz! Nur benutzen, wo es sicher ist).
Radio: Ein kleines batteriebetriebenes Radio (oder Kurbelradio), um auch ohne Strom Infos zu erhalten. Pack genug Ersatzbatterien ein.
Dokumentenmappe: Deine wichtigsten Dokumente (siehe nĂ€chster Abschnitt) im Rucksack verstauen â am besten in Kopie oder digital auf USB-Stick; Originale je nach Situation (siehe unten).
Kleidung: Wechselkleidung fĂŒr ein paar Tage. Denke an warme Kleidung (Pullover, Jacke), WechselunterwĂ€sche, Socken. Auch Regen-/Wetterschutz (Regenjacke, Poncho, feste Schuhe) gehört dazu. Trick: Pack die Kleidung nach dem âZwiebelprinzipâ, also mehrere dĂŒnne Schichten, die du variieren kannst. Eine Kopfbedeckung (MĂŒtze, Kappe) schĂŒtzt vor Sonne oder KĂ€lte.
Decke oder Schlafsack: Falls du in einer Notunterkunft oder bei Freunden auf dem Boden ĂŒbernachten musst, ist eine eigene Decke oder besser ein leichter Schlafsack super. Auch ein kleines Kopfkissen (oder aufgerollte Jacke als Kissen) kann helfen.
Handtuch: wie schon bei Per Anhalter durch die Galaxis gilt â ein Handtuch ist immer nĂŒtzlich đ (dient als Decke, Sichtschutz, Schal etc.).
Hygieneartikel: ZahnbĂŒrste, Zahnpasta, Seife (oder besser alles in ReisegröĂe), FeuchttĂŒcher, Toilettenpapier, ggf. Damenhygieneartikel und Windeln, falls Babys dabei sind. Ein kleines FlĂ€schchen Desinfektionsgel fĂŒrs HĂ€ndereinigen ohne Wasser ist auch praktisch.
Schutzmaske: Eine einfache Staubmaske oder FFP2-Maske â hilft gegen Rauch, Staub oder Tröpfchen, falls z.B. Chemieunfall oder Pandemie-Lage. Notfalls tutâs ein Tuch als behelfsmĂ€Ăiger Atemschutz.
Arbeitshandschuhe: Ein Paar robuste Handschuhe (Leder- oder Arbeitshandschuhe) fĂŒr den Fall, dass du TrĂŒmmer anfassen oder irgendwo zupacken musst.
Multi-Tool/Werkzeug: Ein gutes Multi-Tool oder zumindest ein Taschenmesser (wurde schon genannt) kann viele Aufgaben erfĂŒllen â von Dosen öffnen bis Schnur durchschneiden. Ein paar Meter reiĂfeste Schnur und Klebeband sind optional, aber oft hilfreich.
Bargeld: Einige Scheine und MĂŒnzen in kleiner StĂŒckelung. Bei Stromausfall funktionieren Kartenzahlung und Geldautomat nicht. (Bargeld ist streng genommen nicht im Rucksack vorzubewahren, sondern immer griffbereit zu Hause â wennâs losgeht, steck es ein.)
Handy + Powerbank: Dein Smartphone mit Ladekabel gehört in letzter Sekunde natĂŒrlich auch in die Tasche. Pack eine geladene Powerbank und ggf. ein SolarladegerĂ€t ein, damit du das Handy unterwegs laden kannst.
Sonstiges nach Bedarf: Brille oder Ersatzbrille (wenn du schlecht siehst, wĂ€re die echt wichtig), Haustiersachen (z.B. Leine, Futter fĂŒr 2 Tage, Impfausweis vom Tier), ein Buch oder Kartenspiel (fĂŒr lĂ€ngere Wartezeiten zur Nervenberuhigung).
Wie du siehst, ist der Rucksack-Inhalt sehr individuell. Familien mit kleinen Kindern packen andere Dinge ein als ein alleinstehender Student. Passe die Liste an deine BedĂŒrfnisse an. Wichtig ist: vorher ĂŒberlegen, nicht erst im Krisenfall! In stressigen Situationen vergisst man gern die HĂ€lfte. Wenn alles schon gepackt ist, musst du nur noch zugreifen.
Noch ein Tipp: Mach dir bei Gelegenheit die MĂŒhe, mal einen Probealarm in eigener Sache durchzuspielen. Stell dir z.B. vor, du hörst nachts um 3 die Sirene und musst in 10 Minuten raus. Schaffst du es, alles Nötige zu greifen? WeiĂ die Familie, was zu tun ist? Wo treffen alle sich, falls man sich trennt? Solche FluchtplĂ€ne am besten gemeinsam besprechen. Leg ZustĂ€ndigkeiten fest (âWer schnappt sich das Kind, wer den Hund? Wer checkt die Nachbarn?â). Mit Planung und ein bisschen Humor (âFeuerwehr-Ăbungâ daheim) sinkt die Panik im Ernstfall enorm.
Im Notfall noch schnell mitnehmen: Trotz aller Vorsorge lassen sich manche Dinge nicht dauerhaft im Rucksack lagern â Ausweise etwa braucht man ja im Alltag. Daher hier die âLast Minuteâ-Liste, was du bei einer Evakuierung zusĂ€tzlich einstecken solltest, wenn Zeit ist:
Personalausweis, Reisepass (wichtige Ausweispapiere generell)
Gesundheitskarten (Krankenkassenkarte)
Impfpass
HaustĂŒrschlĂŒssel, AutoschlĂŒssel (ohne Kommentar â niemand kommt gern schlĂŒssel-los zurĂŒck)
Handy (samt LadegerÀt, falls griffbereit)
Geld und Bankkarten (sofern nicht ohnehin immer im Geldbeutel dabei)
Diese Sachen am besten zentral an einem Ort aufbewahren, damit du sie im Eifer nicht suchst. Manche Menschen, die sich auf NotfĂ€lle vorbereiten, packen sich auch eine kleine Notiz an die WohnungstĂŒr: âAusweis, Geld, Handy?â â als Erinnerung, bevor man fluchtartig rauslĂ€uft.
Wichtige Dokumente griffbereit halten â die Dokumentenmappe
Angenommen, du musst flĂŒchten â sei es wegen Feuer, Hochwasser oder Bombenfund. Du stehst vor der HaustĂŒr und fragst dich: âHab ich alle wichtigen Unterlagen mitgenommen? Was ist, wenn alles verbrennt oder voll Wasser lĂ€uft?â Um solchen Gedanken vorzubeugen, gibt es die Dokumentenmappe (auch Dokumentenordner). Das ist eine zusammengestellte Mappe mit allen Papieren, die du im Notfall brauchst oder die schwer wiederzubeschaffen wĂ€ren.
Wichtige Dokumente wiederzubeschaffen kann nĂ€mlich mĂŒhsam bis unmöglich sein â manche Urkunden werden nur einmal ausgestellt. Daher empfiehlt das BBK, alle wichtigen Unterlagen an einem Ort aufzubewahren, und zwar griffbereit verpackt, idealerweise sogar etwas gegen Feuer und Wasser geschĂŒtzt (es gibt feuerfeste Dokumententaschen zu kaufen, oder man lagert die Mappe im Safe). Alle Familienmitglieder sollten wissen, wo diese Mappe liegt, damit notfalls jeder sie schnappen kann.
Wichtige Dokumente in einer Mappe sollten griffbereit aufbewahrt werden, um sie im Notfall schnell mitnehmen zu können.
Was gehört in die Dokumentenmappe? Das hĂ€ngt von deiner Lebenssituation ab. Hier eine umfassende Checkliste mit typischen Dokumenten â passe sie an deine BedĂŒrfnisse an:
Persönliche Urkunden (Originale): Familienurkunden wie Geburtsurkunden, Heirats- oder Lebenspartnerschaftsurkunden, Sterbeurkunden von Angehörigen; Stammbuch der Familie.
Personalausweise, ReisepÀsse (Kopien): Kopien deiner Ausweisdokumente. Originale hast du im Alltag meist am Mann, aber Kopien (beglaubigt, falls möglich) in der Mappe schaden nicht.
FĂŒhrerschein, Fahrzeugschein (Kopien): Ebenfalls als Kopie griffbereit.
Gesundheitsdokumente: Impfpass (Kopie), wichtige medizinische Befunde oder dein Allergiepass, Blutspenderpass etc., falls vorhanden.
Finanzen: SparbĂŒcher, wichtige Bankunterlagen (Konto-/DepotvertrĂ€ge), Versicherungspolicen (Lebensversicherung, Hausrat, Kfz etc.) â möglichst als Original oder beglaubigte Kopie, besonders bei Policen.
Wertpapiere: Aktien, Wertpapierurkunden, falls du noch physische besitzt.
Einkommensunterlagen: Rentenbescheide, Pensionsnachweise, Gehaltsabrechnungen, Steuerbescheide â alles, was dein Einkommen bzw. AnsprĂŒche dokumentiert.
Qualifikationsnachweise: Zeugnisse (Schule, Ausbildung, Studium) und Zertifikate ĂŒber Fortbildungen. Arbeitszeugnisse, sofern vorhanden. Diese Papiere bekommt man oft nicht wieder, wenn verloren.
VertrÀge: Wichtige VertrÀge und deren NachtrÀge (z.B. Mietvertrag, Leasingvertrag, Darlehensvertrag).
Testament/Vollmachten: Falls du ein Testament hast, eine Vorsorgevollmacht, PatientenverfĂŒgung etc., sollte eine Kopie (oder das Original, falls keine andere Verwahrung) in die Mappe.
GrundbuchauszĂŒge/Eigentumsnachweise: Bei Haus- oder Grundbesitz entsprechende Nachweise (Kopie).
Sonstige Nachweise: z.B. Bescheide ĂŒber erhaltene Leistungen (Arbeitsamt, BAföG etc.), Quittungen ĂŒber wichtige Zahlungen (z.B. private Rentenversicherung), MitgliedsbĂŒcher von Vereinen (wenn relevant).
Das ist eine Menge Papier! Du musst nicht alles doppelt haben â Originale von Ausweisen oder FĂŒhrerschein bleiben im Alltag natĂŒrlich bei dir und kommen im Evakuierungsfall separat mit. Die Mappe dient eher dazu, zu Hause an einem Platz alle Unterlagen zu konzentrieren. Einige Dokumente (Zeugnisse, Urkunden) kannst du im Original reinlegen, andere lieber als Kopie. Tipp: Mach von wirklich wichtigen Unterlagen digitale Kopien und speichere sie auf einem USB-Stick, der mit in die Dokumentenmappe kommt. Oder lad sie in eine Cloud hoch (vorsichtig mit Datenschutz, aber z.B. ein verschlĂŒsselter Ordner in der Cloud). So hast du im Zweifel weltweit Zugriff, wenn du Internet hast. ZusĂ€tzlich könntest du Kopien bei vertrauenswĂŒrdigen Personen hinterlegen (Familie, Notar, BankschlieĂfach) â man weiĂ ja nie.
Wichtig: Bewahre die Dokumentenmappe sicher, aber erreichbar auf. Ein guter Ort ist z.B. ein fester Platz im Regal oder Schrank in der NĂ€he der WohnungstĂŒr â dort, wo auch der Notfallrucksack steht. So kannst du im Alarmfall beides auf dem Weg nach drauĂen greifen. Und informiere alle Haushaltsmitglieder darĂŒber: Jeder sollte wissen, wo die Mappe liegt und dass sie im Notfall mitzunehmen ist.
Hausapotheke & Hygiene: Gesundheit in Krisenzeiten erhalten
Krisenvorsorge ist nicht nur Konserven und Dokumente â deine Gesundheit spielt eine zentrale Rolle fĂŒr Resilienz. Stell dir einen Stromausfall von mehreren Tagen vor, wĂ€hrend dem du auch noch Fieber bekommst und die Apotheke geschlossen ist⊠Besser, du hast daheim ein Arsenal an wichtigen Medikamenten und SanitĂ€rartikeln. Zeit fĂŒr einen Blick in die Hausapotheke!
Hausapotheke Checkliste: Stelle sicher, dass du folgende Dinge im Haus hast (und im Notfallrucksack teilweise mitfĂŒhrst):
Persönliche Medikamente: Alles, was du oder Familienmitglieder regelmĂ€Ăig einnehmen mĂŒssen (Blutdruckmittel, Insulin, SchilddrĂŒsentabletten, etc.) in ausreichender Menge. Lass dir rechtzeitig neue Rezepte geben, damit du immer einen Puffer hast (z.B. eine Packung auf Reserve).
Schmerz- und Fiebermittel: z.B. Paracetamol, Ibuprofen (auch fiebersenkend). FĂŒr Kinder entsprechender Saft oder ZĂ€pfchen.
ErkĂ€ltungsmittel: Halsschmerztabletten, Hustenlöser, Nasenspray â ErkĂ€ltungen passieren auch im Krisenfall đ.
Magen-Darm: Mittel gegen Durchfall (Loperamid), gegen Ăbelkeit/Erbrechen (Vomex/Agyrax), Elektrolyt-Glucose-Pulver zum AnrĂŒhren (gegen Dehydrierung bei starkem FlĂŒssigkeitsverlust).
Wundversorgung: Pflaster in diversen GröĂen, sterile Kompressen, Mullbinden, VerbandspĂ€ckchen, Wunddesinfektionsmittel (Spray oder Betaisodona), Schere, Pinzette (fĂŒr Splitter oder Zecken). Auch Einmalhandschuhe nicht vergessen.
Brandwunden: Brandsalbe oder Gel (fĂŒr kleine Verbrennungen).
Schutz und Hilfsmittel: Fieberthermometer (batteriebetrieben oder altmodisch analog), KĂŒhlpacks (fĂŒr Prellungen, im Gefrierfach â bei Stromausfall schnell nutzen, solange sie kalt sind), Dreieckstuch, Sicherheitsnadeln, evt. eine Schiene fĂŒr Arm/Bein (oder improvisierte, z.B. Lineal, stabiler Stock).
Sonstiges: Augen tropfen (bei Reizungen), Salben gegen Insektenstiche oder Allergien (Antihistaminika), ggf. Asthma-Spray, Epi-Pen bei Allergikern. Wer Kontaktlinsen trÀgt: ausreichen Pflegemittel und eine Ersatzbrille bereithalten.
ĂberprĂŒfe deine Hausapotheke mindestens einmal im Jahr auf abgelaufene Medikamente und tausche sie aus. Und bewahre die Sachen ĂŒbersichtlich und kindersicher auf â z.B. in einer beschrifteten Box oder einem Medizinschrank.
Hygiene in der Krise: Mangelnde Hygiene kann krank machen, also plane auch hier Vorsorge. Folgendes solltest du lagern:
Hygieneartikel: Seife, Duschgel, Shampoo in Reserve. Falls kein Leitungswasser: FeuchttĂŒcher, Waschlappen und Wassereimer zum âKatzenwĂ€scheâ machen.
Zahnpflege: Mehrere Zahnpasta-Tuben und Ersatz-ZahnbĂŒrsten (ZĂ€hneputzen geht notfalls auch mit minimal Wasser).
Toilettenpapier: Ja, das berĂŒhmte Klopapier đ â ein paar Extra-Packungen schaden nie. Beim groĂen Hamsterkauf-Ansturm 2020 haben wir gelernt: Die Gesellschaft bricht zuerst beim Klopapier zusammen.
Frauenhygiene: Ausreichend Tampons/Binden/Menstruationstasse fĂŒr ein paar Monate.
Babypflege: Windeln, FeuchttĂŒcher, Babynahrung (hatten wir schon), Wundcreme.
Desinfektionsmittel: fĂŒr HĂ€nde (Sterillium o.Ă€.) und ggf. FlĂ€chendesinfektion fĂŒr Toilettenbereich.
MĂŒllbeutel & Kabelbinder: Warum bei Hygiene? Nun, wenn Wasser knapp ist und Toilette vielleicht nicht funktioniert, kann man einen MĂŒllbeutel in den Toilettenstuhl einspannen, nach Gebrauch zuknoten und geruchsdicht lagern/entsorgen (Camping-Trick). In extremen Lagen hilfreich, um sanitĂ€re VerhĂ€ltnisse zu wahren. Optional:
Campingtoilette oder Eimer mit Deckel bereitstellen.
Reinigungsmittel: Ein Grundstock an allzweck Reiniger, Eimer, Lappen â damit du auch im Notfall putzen kannst, z.B. falls Schmutzwasser ins Haus kam (bei Hochwasser) oder einfach um Hygiene aufrecht zu erhalten.
Auch in Krisenzeiten gilt: Wer sauber bleibt, bleibt gesĂŒnder. Gerade bei AusfĂ€llen der Wasser- oder Abwasserversorgung muss man kreativ werden, um sich und die Umgebung reinlich zu halten. Plane dafĂŒr im Voraus, dann musst du im Ernstfall nicht rumrĂ€tseln, wie man ohne Dusche 5 Tage ĂŒbersteht.
Energie, Licht und Information: Wenn der Strom weg ist
Ein Stromausfall ist eines der wahrscheinlichsten Krisenszenarien â wir hatten es oben schon in der Liste. Daher widmen wir ihm eigene Tipps. Viele davon helfen auch bei anderen Lagen (etwa wenn man im Dunkeln evakuieren muss, etc.). Hier gehtâs um alles, was batteriebetrieben, manuell oder alternativ funktioniert.
Beleuchtung: Hast du ausreichend Taschenlampen? Besorge fĂŒr jeden Haushaltsteilnehmer idealerweise eine eigene kleine Stab- oder Stirnlampe. Dazu einen Pack Ersatzbatterien in passender GröĂe. Bewahre Lampen an gut zugĂ€nglichen Stellen auf (eine im Schlafzimmerschrank, eine im Flur, etc.). Kerzen sind eine klassische Notlicht-Quelle â ein paar Kerzen und Feuerzeuge/Streichhölzer solltest du lagern. Aber Achtung: offenes Feuer birgt Brandgefahr! Nie unbeaufsichtigt brennen lassen, kippsicher aufstellen. Um das Risiko zu minimieren, könntest du auch auf LED-Campinglaternen setzen (batteriebetrieben, lange Laufzeit, mittlerweile gĂŒnstig erhĂ€ltlich).
Kommunikation: Ohne Strom funktionieren Festnetztelefone oft nicht (bei VoIP sowieso). Dein Smartphone wird zur Lifeline â aber nur so lange der Akku hĂ€lt. Daher unbedingt Powerbanks bereithalten, am besten voll aufgeladen. Regel: Sobald Unwetter vorhergesagt ist oder eine Krise sich andeutet, alle GerĂ€te nochmal vollladen. FĂŒr lĂ€ngere StromausfĂ€lle lohnt sich ein Kfz-Ladeadapter, um das Handy im Auto laden zu können (sofern Benzin im Tank). Neben Handy ist das wichtigste Info-Medium ein UKW-Radio mit Batterien oder Dynamo. Wenn Handynetze und Internet ausfallen, informieren Radio (und ggf. Lautsprecherwagen) ĂŒber die Lage. Stelle schon jetzt sicher, dass du einen Regionalsender kennst (Frequenz bereitliegen haben), der im Notfall sendet. In Deutschland werden wichtige Durchsagen ĂŒber die öffentlich-rechtlichen Sender verbreitet. Extra-Tipp: Warn-Apps wie NINA oder KATWARN aufs Handy laden â sie warnen dich vor Unwettern, GroĂbrĂ€nden, ChemieunfĂ€llen etc. frĂŒhzeitig per Push-Nachricht. (Aber im Blackout ohne Handynetz nĂŒtzen Apps natĂŒrlich wenig â daher wiederum das Radio.)
Kochen & WĂ€rme: Wie oben erwĂ€hnt, ist ein Campingkocher mit Gaskartuschen eine super NotfallkĂŒche. Achte darauf, genĂŒgend Kartuschen vorrĂ€tig zu haben. Alternativ einen Grill bereithalten (mit Kohle oder Gas). Falls du einen Holzofen im Haus hast: GlĂŒckwunsch, der spendet WĂ€rme und man kann darauf auch Wasser heiĂ machen. Heizungsausfall im Winter ist hart â deck dich mit vielen Decken, SchlafsĂ€cken, ThermounterwĂ€sche ein. WĂ€rmflaschen können helfen (zur Not mit KörperwĂ€rme âladenâ). In Extremsituationen kann man einen Raum beziehen und den restlichen Wohnbereich aufgeben, um WĂ€rme zu konzentrieren. Ein kleines Zelt im Wohnzimmer aufstellen und darin schlafen reduziert den Raum, den man heizen muss, drastisch (Campen im eigenen Haus!). Und denk an KerzenwĂ€rme: Einige Teelichter können einen kleinen Raum minimal wĂ€rmen â aber wieder Vorsicht mit offenem Feuer.
Notstrom-Lösungen: FĂŒr Hardcore-Prepper gĂ€be es noch Generatoren und Solaranlagen. Ein Notstromaggregat (Benzin- oder Dieselgenerator) kann ein Einfamilienhaus notdĂŒrftig versorgen. Aber das ist teuer, laut, braucht Treibstoff und birgt Gefahren (Abgase!). FĂŒr die meisten Haushalte eher Overkill. Eher umsetzbar: Ein kleines Solar-LadegerĂ€t oder Solarpanel mit USB-Ausgang. Damit kann man tagsĂŒber Handy, Powerbank oder Radio aufladen â kostet nicht die Welt und funktioniert gerĂ€uschlos. In lĂ€ngeren Blackouts oder auf Touren sehr nĂŒtzlich.
Alltagshelfer analog: Denke darĂŒber nach, welche GerĂ€te deines Alltags elektrisch sind â und schaff dir analoge Alternativen an. Beispiele: Uhr â eine batteriebetriebene Wanduhr oder Armbanduhr hilft, wenn Handy aus. Wecker â kleine batteriebetriebene Wecker bereitlegen (falls man zu bestimmten Zeiten Meds nehmen muss etc.). TĂŒröffner/Garagentor â weiĂt du, wie man sie manuell öffnet, falls elektronisch? Heizung â kenn die EntlĂŒftungsventile oder AblasshĂ€hne, falls nötig. Werkzeug â neben Akkuschrauber auch einen normalen Schraubendreher da haben. Auto â immer mindestens halb voll tanken; bei Stromausfall funktionieren Tankstellenpumpen nicht.
Kurzum: Stell dich mal gedanklich darauf ein, 72 Stunden ohne Strom zu leben. Was vermisst du am meisten? Kaffeemaschine geht nicht â hast du einen Handfilter und Kaffeepulver? Elektrische Dosenöffner? â lieber manuelle im Haus. Kein TV â hast du BĂŒcher oder Spiele zur BeschĂ€ftigung? Diese DenkanstöĂe zeigen oft LĂŒcken auf, die man dann fĂŒllen kann. Der Vorteil: Viele dieser Vorkehrungen kosten wenig oder nichts (z.B. mal wieder Karten spielen statt Netflix binge â warum nicht jetzt schon đ).
Sicherheit zu Hause: Vorbeugen ist besser als Retten
Resilienz bedeutet auch, SchĂ€den zu verhindern, bevor sie passieren. Dein Zuhause ist dein Schutzbunker â mach es sicher! Einige Vorsorge-Tipps rund ums Haus:
Rauchmelder installieren: In allen SchlafrĂ€umen, Fluren und AufenthaltsrĂ€umen Rauchwarnmelder an der Decke anbringen. Sie sind inzwischen fast ĂŒberall Pflicht und retten Leben. PrĂŒfe regelmĂ€Ăig die Batterien (mind. 1x im Jahr wechseln, wenn nicht 10-Jahres-Batterie).
Feuerlöscher bereithalten: Mindestens ein Feuerlöscher oder Feuerlöschspray im Haushalt ist sinnvoll (KĂŒche, Flur). Lasse dich beraten, welcher fĂŒr Zuhause passt (meist ABC-Pulver oder Schaumlöscher). Wichtig: Wartung nicht vergessen â alle 2 Jahre prĂŒfen lassen. Und lies die Anleitung JETZT, nicht erst im Brandfall. Löschdecke in der KĂŒche ist auch hilfreich (fĂŒr FettbrĂ€nde).
Gas- und Wasserleitungen: Kennst du die HauptabsperrhÀhne? Im Falle von Gasgeruch oder Rohrbruch musst du rasch zudrehen können. Zeige allen im Haushalt, wo Gas und Wasser abgestellt werden. Beschrifte ggf. die ZugÀnge.
Elektrik: Schalte im Brandfall zuerst die Sicherung aus, bevor du z.B. mit Wasser löscht (Stromschlaggefahr). Generell: Hab eine Taschenlampe am Sicherungskasten deponiert (fĂŒr nĂ€chtliche StromausfĂ€lle). Verwende Ăberspannungsschutz-Steckdosen, um Elektronik vor BlitzschĂ€den zu schĂŒtzen.
Bauliche Vorsorge (Sturm/Hochwasser): Wenn du in Sturm- oder Hochwasserregion wohnst, unternimm bauliche SchutzmaĂnahmen. Z.B. auĂen alles sichern: lose Dachziegel befestigen, BĂ€ume stutzen (damit keine Ăste aufs Haus fallen), Gartenmöbel rechtzeitig reinholen bei Unwetterwarnung. FĂŒr Hochwasser: Halte SandsĂ€cke, Schalbretter, Silikon bereit, um TĂŒrschwellen abzudichten. Hebe Chemikalien oder Farben im Keller auf ein Regal, damit sie nicht mit dem Wasser schwimmen gehen. Hast du Ălheizung? Sichere den Ăltank gegen Auftrieb (befestigen oder beschweren). Diese Punkte sind speziell, betreffen aber viele Hausbesitzer an FlĂŒssen.
WertgegenstĂ€nde schĂŒtzen: Bewahre wichtige Dinge, die du nicht in der Flucht mitnehmen kannst, möglichst geschĂŒtzt auf. Fotoalben, ErinnerungsstĂŒcke kann man z.B. in einer wasserdichten Kiste im Dachboden lagern, so sind sie bei KellerĂŒberflutung safe. Wichtige Daten vom PC regelmĂ€Ăig auf externe Festplatte und an einem anderen Ort lagern.
Versicherungen checken: Kein direkter Schutz, aber essentiell fĂŒrs Danach: Hast du eine Hausratversicherung, Elementarschadenversicherung (fĂŒr Naturgefahren wie Hochwasser)? Ist deine WohngebĂ€udeversicherung aktuell? Im Krisenfall ist es beruhigend zu wissen, dass zumindest materieller Schaden ersetzt wird.
Nachbarschaftshilfe: Resilienz stĂ€rkt man auch gemeinsam. Lerne deine Nachbarn kennen â in Notsituationen helfen Nachbarn einander oft zuerst, bevor RettungskrĂ€fte da sind. Verabredet, euch im Ernstfall zu informieren und zu unterstĂŒtzen. Ein einfaches Beispiel: Bei Stromausfall könnten HĂ€user mit Gasherd fĂŒr die Nachbarn mitkochen, im Gegenzug lĂ€dt jemand mit Solar-Powerbank deren Handy. Gemeinschaft macht stark!
Informiert bleiben: Nochmals der Hinweis auf Warnsysteme: Im Ernstfall warnen Sirenen (bundesweiter Warntag lĂ€sst grĂŒĂen), Radio, Fernsehen und Warn-Apps. Achte auf behördliche Durchsagen und befolge die Anweisungen unbedingt. Die beste Vorsorge nĂŒtzt nichts, wenn man aus Neugier in die Gefahrenzone lĂ€uft. Bleib also immer auf dem Laufenden, was passiert.
Zum Schluss dieses Kapitels: Sicherheit heiĂt auch, die Nerven zu bewahren. Mental resilient zu sein â also flexibel, ruhig und lösungsorientiert reagieren zu können â ist mindestens so wichtig wie Wasser und Dosenbrot. Das erreichst du durch Vorbereitung (dann weiĂt du im Ernstfall instinktiv, was zu tun ist) und auch durch eine Prise Humor. Denn Lachen entspannt und hilft, Angst abzubauen.
Fazit: Vorbereitung ist das halbe Leben (und nimmt die Angst)
Du hast es fast geschafft â unser Rundum-Ratgeber zur Krisenvorsorge neigt sich dem Ende. Wir haben von Lebensmittelvorrat ĂŒber Fluchtrucksack bis Dokumentenmappe wirklich kein Thema ausgelassen. Wichtig ist jetzt: Mach auch etwas daraus! Wissen allein hilft nur, wenn es angewendet wird. Geh die Checklisten durch, schau, was du schon im Haus hast und wo LĂŒcken sind. Vielleicht nimmst du dir jedes Wochenende einen kleinen Vorsorge-Baustein vor (z.B. diese Woche Vorratsschrank auffĂŒllen, nĂ€chste Woche Notfallrucksack packen). Schritt fĂŒr Schritt wirst du zum bestens vorbereiteten Krisenmeister â ohne in Paranoia zu verfallen.
Behalte im Kopf: Krisenvorsorge ist keine Spinnerei, sondern Ausdruck von Verantwortungsbewusstsein. Du handelst vorausschauend fĂŒr dich und deine Liebsten. Und vermutlich wirst du vieles davon nie in vollem Ernst einsetzen mĂŒssen â was absolut okay ist! Dann hast du eben immer genug Nudeln da und gehst etwas seltener einkaufen. đ
Bleib trotz des ernsten Themas locker: Stell dir vor, wie du bei der nĂ€chsten Sturmwarnung gelassen lĂ€chelst, weil dein Generator summt und die heiĂe Schokolade auf dem Gaskocher dampft, wĂ€hrend Nachbar MĂŒller panisch die letzten Kerzen im Supermarkt sucht. Du wirst vielleicht belĂ€chelt, weil du âfĂŒr alle FĂ€lleâ gepackt hast â doch im Fall der FĂ€lle wirst du der Fels in der Brandung sein, der auch anderen helfen kann.
In diesem Sinne: Sei vorbereitet, aber bleib gelassen. Hab einen Plan, hab Humor, und hab Vertrauen in deine eigene Resilienz. Die nĂ€chste Krise kann kommen â du hast vorgesorgt, und damit schon halb gewonnen.
Bleib sicher! đ
Quellen: Offizielle Empfehlungen des Bundesamts fĂŒr Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und ergĂ€nzende Hinweise aus Ratgebern und Feuerwehrinformationen. Diese enthalten ausfĂŒhrliche Checklisten und Verhaltenstipps fĂŒr unterschiedliche Notsituationen â denn Vorsorge ist FĂŒrsorge, fĂŒr dich und andere. Bleib vorbereitet und hilf mit, dass wir gemeinsam jede Krise meistern!
Dieser Ratgeber wurde mittels einer intensive Recherche durch ChatGPT auf Basis von 27 Quellen erstellt; die wichtigste Quelle davon ist BBK (Bund fĂŒr Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: FĂŒr den Notfall vorsorgen. Der Text wurde durchgelesen und an manchen Stellen manuell korrigiert.
Der Ratgeber kann auch als PDF heruntergeladen werden: Ratgeber als PDF herunterladen
Ratgeber fĂŒr Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen
PDF: Meine Persönliche Checkliste
APPS
Weiteres
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Webseite: DWD Wetterwarnungen Dort auch möglich: RSS Feeds abonnieren (fĂŒr die Podcast-App, zum Beispiel AntennaPod
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KATWARN per SMS erhalten (Gebiete beachten; manche Gegenden nutzen andere Apps, zum Beispiel NINA)
Folgende NotfallplĂ€ne gefallen mir vom Aufbau her noch besser; aber ACHTUNG! Die Telefonnummern und Adressen gelten natĂŒrlich nur fĂŒr die Schweiz. Mir geht es um die Ăbersichtlichkeit des Notfallplans und die vielen Möglichkeiten, eigene Informationen einzutragen.