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Resilienz und Krisenvorsorge – umfassender Ratgeber fĂŒr den Notfall

Niemand hofft auf Katastrophen – doch wer klug ist, bereitet sich dennoch darauf vor. Ob Stromausfall, Hochwasser oder plötzliche Evakuierung: Mit der richtigen Krisenvorsorge bleibst du gelassen und handlungsfĂ€hig.

Disclaimer: Dieser Beitrag dient ausschließlich der allgemeinen Information und Orientierung zum Thema Krisenvorsorge und Resilienz. Obwohl die Informationen sorgfĂ€ltig recherchiert und auf offiziellen Empfehlungen (u.a. des Bundesamts fĂŒr Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) basieren, ĂŒbernehmen wir keine Haftung oder Garantie fĂŒr VollstĂ€ndigkeit, AktualitĂ€t oder Richtigkeit. Dieser Ratgeber ersetzt keine behördlichen Anweisungen oder individuellen fachlichen Rat. Im Falle einer konkreten Krisensituation sind immer die offiziellen Vorgaben der örtlichen Behörden oder Rettungsdienste maßgeblich.

(Video) BBK: Was ist Selbstschutz?

(Video) BBK: FĂŒr alle FĂ€lle kurz erklĂ€rt: Wie funktioniert Bevorratung?


Resilienz und Krisenvorsorge – umfassender Ratgeber fĂŒr den Notfall


Niemand hofft auf Katastrophen – doch wer klug ist, bereitet sich dennoch darauf vor. Ob Stromausfall, Hochwasser oder plötzliche Evakuierung: Mit der richtigen Krisenvorsorge bleibst du gelassen und handlungsfĂ€hig. In diesem umfassenden Blogbeitrag erfĂ€hrst du alles Wichtige zum Thema Resilienz und Notfallvorsorge – humorvoll verpackt, aber sachlich fundiert. Wir geben dir konkrete Tipps, Checklisten und einen Rundumblick ĂŒber alle relevanten Szenarien (von ABC-Unfall bis Straßenkrawalle). So wirst du zum „Prepper light“ – ohne Aluhut, aber mit einem beruhigenden GefĂŒhl der Sicherheit im Hinterkopf. Los geht’s!

Warum Krisenvorsorge? – Verantwortung statt HamsterkĂ€ufe

Vielleicht denkst du: „Vorsorge fĂŒr den Katastrophenfall – ist das nicht ĂŒbertrieben?“ Keine Sorge: Es geht nicht um Panikmache oder wildes Hamstern, sondern um durchdachte Vorbereitung. Der Unterschied ist wichtig: Beim panischen Hamsterkauf werden Waren impulsiv und unsolidarisch gehortet, oft weit ĂŒber den Eigenbedarf hinaus. Ein persönlicher Notvorrat hingegen wird in sicheren Zeiten gezielt angelegt – jeder einzelne BĂŒrger kann so im Ernstfall ein StĂŒck weit fĂŒr sich selbst sorgen. Das entlastet sogar die Gemeinschaft, da alle vorbereitet sind und EngpĂ€sse besser ĂŒberbrĂŒckt werden können.

Krisenvorsorge bedeutet schlicht: Verantwortung ĂŒbernehmen – fĂŒr dich, deine Familie und auch deine Mitmenschen. Schon 3 Tage Selbstversorgung helfen, im Falle einer Krise nicht direkt auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Optimal sind sogar 10 Tage Notvorrat, den du am besten als „lebenden Vorrat“ anlegst (dazu gleich mehr). Du musst dafĂŒr weder Keller noch Bunker haben; auch in kleinen Wohnungen lĂ€sst sich mit etwas KreativitĂ€t Vorrat unterbringen (Stichwort: GetrĂ€nkekisten als Möbel nutzen 😉).

Und das Beste: Du profitierst oft schon im Alltag von deiner Vorsorge. ErkĂ€ltung erwischt? Schneesturm draußen? Du hast alles Nötige daheim und kannst entspannt auf dem Sofa bleiben, wĂ€hrend andere zum Supermarkt hetzen. Krisenvorsorge ist also wie eine Versicherung: Man hofft, sie nie zu brauchen – aber man ist heilfroh, wenn doch mal der Ernstfall eintritt.

Mögliche Krisenszenarien – was kann passieren?

Das Leben ist voller Überraschungen, leider auch unerfreulicher. Hier ein Überblick ĂŒber Krisenszenarien, fĂŒr die du gewappnet sein solltest – von AlltagsnotfĂ€llen bis zu grĂ¶ĂŸeren Katastrophen. (Keine Sorge, die Zombie-Apokalypse bleibt aus – hoffen wir’s zumindest 😄.)

Hochwasser: Wohnst du in FlussnĂ€he oder einem Gebiet mit Starkregen-Risiko? Hochwasser können HĂ€user ĂŒberfluten und ganze StraßenzĂŒge unpassierbar machen. Jedes Jahr treten irgendwo Überschwemmungen auf – sei es durch Schneeschmelze oder extreme RegenfĂ€lle. Wichtig ist, Warnungen der Behörden ernst zu nehmen, gefĂ€hrdete Gebiete rechtzeitig zu verlassen und dein Hab und Gut soweit möglich zu sichern. (Detaillierte Tipps zum Hochwasserschutz folgen unten.)

Brand: Ein Hausbrand zĂ€hlt zu den schlimmsten VorfĂ€llen im Alltag. Ursachen gibt es viele – von Elektrikfehlern ĂŒber vergessene Kerzen bis hin zu FettbrĂ€nden in der KĂŒche. Rauchmelder sind hier echte Lebensretter, da sie dich rechtzeitig wecken, falls es nachts brennt. Wenn’s brennt, gilt: Menschenrettung geht vor GegenstĂ€nde! Notruf 112 absetzen, Mitbewohner warnen, Wohnung verlassen. Dein gepackter Notfallrucksack ist in diesem Moment Gold wert – aber versuche nie, noch schnell Habseligkeiten zu retten und bringe dich damit in Gefahr. Lieber mit leeren HĂ€nden dem Feuer entkommen, als mit vollem Arm nicht mehr rauszukommen.

Stromausfall: Plötzlich geht das Licht aus – und mit ihm Fernseher, Heizungen, Telefon, Internet
 Erst dann merken wir, wie abhĂ€ngig wir vom Strom sind. Meist ist ein Blackout nach ein paar Stunden behoben, aber es kann in AusnahmefĂ€llen auch mal mehrere Tage dauern. In dieser Zeit heißt es: improvisieren. Taschenlampen statt Deckenfluter, Gaskocher statt E-Herd, Batterieradio statt Netflix. Ein Stromausfall im Winter bedeutet zudem KĂ€lte – also warme Decken, Pullis und vielleicht einen Campingheizer bereithalten. Weiter unten erfĂ€hrst du, wie du dich auf lĂ€ngere EnergieausfĂ€lle vorbereitest.

ABC-UnfĂ€lle/GefahrstoffunfĂ€lle: Das KĂŒrzel steht fĂŒr atomare, biologische, chemische Gefahren – heute meist CBRN genannt. Darunter fallen z.B. UnfĂ€lle in Chemiewerken, ZugunglĂŒcke mit Gefahrgut, Gaslecks oder sogar (in seltenen FĂ€llen) StörfĂ€lle in Kernkraftwerken. Tritt ein solches Ereignis ein, heißt es Ruhe bewahren und Anweisungen folgen. Meist warnen Sirenen, Lautsprecherdurchsagen oder Warn-Apps die Bevölkerung. Schließe Fenster und TĂŒren, stelle LĂŒftungen/Klimaanlagen ab und bleib im Haus, bis Entwarnung kommt. Bei austretenden Chemikalien oder radioaktiven Stoffen kann es sinnvoll sein, einen innenliegenden Raum (ohne Fenster) oder den Keller aufzusuchen. Benutze vorhandene Atemschutzmasken (auch einfache OP-/FFP-Masken oder ein Tuch vor Mund und Nase bieten einen gewissen Schutz). Draußen unterwegs? Dann bewege dich quer zur Windrichtung aus der Gefahrenwolke heraus und suche schnell Schutz in einem GebĂ€ude. Warte die offiziellen Durchsagen ab – sie informieren, wann die Luft wieder rein ist. Solche Szenarien klingen beĂ€ngstigend, sind aber zum GlĂŒck selten. Mit dem Wissen um richtiges Verhalten steigerst du deine Resilienz deutlich.

BombenentschĂ€rfung/Evakuierung: In vielen deutschen StĂ€dten kommt es immer wieder vor: Bei Bauarbeiten wird eine alte Weltkriegsbombe gefunden, die entschĂ€rft werden muss. Dann werden oft ganze Viertel evakuiert – tausende Menschen mĂŒssen fĂŒr einige Stunden ihre Wohnungen verlassen. Auch andere GrĂŒnde können Evakuierungen nötig machen (z.B. ein Gasleck in der Nachbarschaft oder ein drohender Dammbruch). Die Zeit zur Vorbereitung ist dann knapp. Damit du nicht in Panik gerĂ€tst, solltest du jetzt schon einen Plan haben: Wohin könntest du vorĂŒbergehend gehen (Freunde, Verwandte, Sammelunterkunft)? Wie kommst du dort hin? Und was nimmst du mit? In solchen FĂ€llen zeigt sich der Wert deines gepackten Fluchtrucksacks und deiner Dokumentenmappe – alles Wichtige ist griffbereit. Wenn die Polizei an der TĂŒr klingelt und zur Evakuierung auffordert, schnappst du dir deine Sachen und bist ruckzuck startklar, wĂ€hrend der Nachbar noch hektisch seinen Wohnzimmerschrank durchwĂŒhlt.

Straßenkrawalle und Unruhen: Gesellschaftliche Krisen gehören leider auch zum möglichen Spektrum – seien es Demonstrationen, die aus dem Ruder laufen, Ausschreitungen bei Fußballspielen oder andere Unruhen. FĂŒr den Otto NormalbĂŒrger heißt das vor allem: Gebiet meiden! Informiere dich ĂŒber Radio, Internet oder Warn-Apps, welche Gegenden betroffen sind, und halte dich fern. Sollten Krawalle vor deiner HaustĂŒr stattfinden, ist es klug, Fenster und TĂŒren geschlossen zu halten, RolllĂ€den runterzufahren und das Haus nicht zu verlassen, bis sich die Lage beruhigt. Habe einen kleinen Vorrat zu Hause, damit du nicht ausgerechnet jetzt zum Einkaufen musst – es könnte gefĂ€hrlich sein oder LĂ€den könnten geschlossen bleiben. Im Zweifel: lieber ein Abendbrot aus der NotfallkĂŒche als mitten im Tumult festzustecken. Und keine Sorge – in den allermeisten FĂ€llen beruhigt sich die Lage nach kurzer Zeit wieder. Ein bisschen Humor zum Schluss: Betrachte es als Zwangs-Netflix-Abend – mit Snacks aus dem Notvorrat und dem besten Unterhaltungsprogramm, das dein akkubetriebener Radio zu bieten hat 😜.

NatĂŒrlich gibt es noch weitere Szenarien (z.B. Unwetter wie Orkan, heftiger Schneefall oder Hitze-Wellen), aber vieles davon ĂŒberschneidet sich mit den obigen Kategorien. Gegen Sturm hilft z.B. Ă€hnliche Vorsorge wie gegen Hochwasser (Haus sichern, VorrĂ€te lagern), gegen Hitze hilft Trinkwasser auf Vorrat und Nachbarschaftshilfe fĂŒr Ältere. Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die Kernelemente der Krisenvorsorge, die fĂŒr alle Lagen nĂŒtzlich sind.

Notfall-Vorrat anlegen: 72 Stunden (und mehr) autark ĂŒberleben

Beginnen wir mit dem Notvorrat an Lebensmitteln und GetrĂ€nken – der Basis deiner Selbstversorgung. Stell dir vor, SupermĂ€rkte haben geschlossen oder sind leergekauft, das Wasser bleibt aus dem Hahn weg
 Klingt dramatisch, aber genau darauf zielt die Vorratsempfehlung ab. Laut Bundesamt fĂŒr Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) solltest du VorrĂ€te fĂŒr mindestens 10 Tage anlegen. Falls dir das viel vorkommt: Ein Start mit 3 Tagen (72 Stunden) ist schon enorm hilfreich. Von dort aus kannst du deinen Vorrat Schritt fĂŒr Schritt ausbauen.

Wie viel brauche ich? Rechne pro Person mit mindestens 2 Litern FlĂŒssigkeit pro Tag – besser mehr. Ein Erwachsener benötigt etwa 1,5 Liter TrinkflĂŒssigkeit tĂ€glich zum Überleben, plus 0,5 Liter fĂŒrs Kochen und Hygiene. Plane also ca. 2 Liter Wasser pro Tag und Kopf ein, wobei auch SĂ€fte oder GetrĂ€nke wie Tee mitgezĂ€hlt werden können. Wasser ist aber das A und O, vor allem wenn die Leitungen ausfallen.

Welche Lebensmittel? Setze auf Lebensmittel, die lange haltbar sind, ohne KĂŒhlung auskommen und idealerweise ohne Kochen verzehrt werden können. Hintergrund: Bei einem Stromausfall fallen KĂŒhl- und Kochmöglichkeiten weg. Du brauchst also Essen, das nicht verdirbt und im Zweifel kalt schmeckt. Ein paar gute Beispiele zur Vorratshaltung:

Wasser (in Flaschen oder Kanistern; absolut essentiell!)

Konserven aller Art: Suppen, Eintöpfe, GemĂŒse, Obst, Wurst/Fleisch, Fisch in Dosen – was dir schmeckt. (Dose nur nicht ohne Dosenöffner, also den auch bereithalten 😉)

TrockenvorrĂ€te: Reis, Nudeln, Linsen, Haferflocken, Zwieback, KnĂ€ckebrot. (Nudeln/Reis brauchen zwar Kochen, aber sind lange haltbar. Kannst du bei Stromausfall auf einem Gaskocher zubereiten – dazu gleich mehr.)

Snacks/Energielieferanten: MĂŒsliriegel, Schokolade, NĂŒsse, TrockenfrĂŒchte – alles, was direkt essbar ist und Kalorien liefert.

Brotaufstriche & Co: Haltbare Sachen wie HartkĂ€se (hĂ€lt sich kĂŒhl einige Tage), Salami, Nussmus, Honig, Erdnussbutter, Marmelade, etc.

Getreideprodukte & Fertiggerichte: Dosenbrot oder -kuchen, Instantgerichte, die nur Wasser brauchen (Instant-KartoffelpĂŒree, 5-Minuten-Terrine, etc.), TĂŒtensuppen.

FĂŒr Kinder: Babynahrung, Milchpulver falls benötigt.

FĂŒr Haustiere: Nicht die Vierbeiner vergessen! Ausreichend Futter und Wasser auch fĂŒr sie einplanen.

Besonderes: BerĂŒcksichtige Allergien oder spezielle DiĂ€ten in deinem Haushalt. Diabetiker z.B. brauchen entsprechende Lebensmittel, Allergiker Ersatzprodukte.

Ein kleiner Tipp: Kauf nur, was du auch wirklich isst. Der ganze Vorrat bringt nichts, wenn er am Ende ungenutzt verdirbt. Deshalb eignet sich das „lebende Vorrat“-Prinzip: Integriere den Notvorrat in deinen Alltag. Heißt: Ab und zu von den LagerbestĂ€nden essen und beim Einkaufen das Verbrauchte nachkaufen. So rotiert der Vorrat automatisch, und nichts wird alt. Stell neue EinkĂ€ufe immer nach hinten im Regal und verbrauche Ă€ltere zuerst – FIFO-Prinzip (first in, first out).

Kochen ohne Strom: Überlege dir vorab, wie du im Blackoutfall warmes Essen oder heißes Wasser zubereiten könntest. Ideal ist ein Campingkocher mit Gaskartuschen. Ein Outdoor-Gaskocher ist klein, gĂŒnstig und im Freien oder gut gelĂŒfteten RĂ€umen nutzbar (Vorsicht: nie unbemerkt Gas ausströmen lassen, Erstickungs- und Explosionsgefahr!). Alternativ gehen auch Spirituskocher oder zur Not ein Grill (nur draußen!). Wichtig: immer genug Brennmaterial (Gaskartuschen, Spiritus, Kohle) vorrĂ€tig haben. Und sollte all das fehlen, plane Mahlzeiten, die ohne Kochen auskommen – beispielsweise Brot mit Aufstrich, Obst aus dem Glas, kalte Konserven. Man kann auch kalte Ravioli direkt aus der Dose schlĂŒrfen
 nicht lecker, aber sĂ€ttigend 😉. Lebensmittel, die nur kurz erhitzt werden mĂŒssen, sind ebenfalls wertvoll, da sie wenig Brennstoff verbrauchen. 72 Stunden ohne Kochen lassen sich durchaus mit Brot, Aufschnitt, Obst, Snacks und Konserven ĂŒberbrĂŒcken. Danach schmeckt der erste warme Kaffee umso besser!

Hygiene beim Notvorrat: Denke auch an Trinkwasser fĂŒr die Hygiene. Falls die Wasserversorgung ausfĂ€llt, brauchst du Wasser zum ZĂ€hneputzen, vielleicht fĂŒr eine KatzenwĂ€sche oder um die Toilette nachzuspĂŒlen. Lagere daher ein paar extra Kanister Wasser fĂŒr SanitĂ€rzwecke ein – diese mĂŒssen nicht zwingend Mineralwasser sein, Leitungswasser in sauberen Kanistern tut’s auch, ggf. mit Wasserdesinfektionstabletten haltbar gemacht. Und: Ein Vorrat an MĂŒllbeuteln ist Gold wert, um AbfĂ€lle (Essensreste, Verpackungen) hygiensicher zu sammeln, besonders wenn die MĂŒllabfuhr grad nicht kommt.

Zum Schluss dieses Abschnitts noch ein Wort zur Menge: Lass dich von hohen Zahlen nicht entmutigen. Zehn Tage Vorrat heißt z.B. fĂŒr eine Person etwa 20 Liter Wasser und rund 20 Kilogramm Lebensmittel (je nach Kaloriendichte) – das klingt erstmal viel, verteilt sich aber gut auf verschiedene Produkte. Du musst das nicht alles auf einmal kaufen. Jede Woche ein paar Teile extra mitbringen, und schwupps hast du in wenigen Monaten einen soliden Vorrat aufgebaut. Keep calm and prep on!

Notfallrucksack packen – der Fluchtrucksack fĂŒr den schnellen Aufbruch

Stell dir vor, es brennt oder es gibt eine andere akute Gefahr, und du musst deine Wohnung sofort verlassen. Keine Zeit, in Ruhe Koffer zu packen – in solchen Situationen brauchst du einen Notfallrucksack, auch Fluchtrucksack oder neudeutsch Bug-Out-Bag (BOB) genannt. Dieses NotgepĂ€ck sollte griffbereit an einem festen Platz stehen, fertig gepackt mit allem Lebenswichtigen, um die ersten ein bis zwei Tage außer Haus zu ĂŒberstehen. Idealerweise hat jedes Familienmitglied seinen eigenen Rucksack. Pack nicht mehr ein, als du tragen kannst – maximal so viel wie in einen handelsĂŒblichen Rucksack passt. Ein Rucksack ist bewusst gewĂ€hlt (statt Koffer), da du so beide HĂ€nde frei hast – wichtig, wenn du vielleicht TĂŒren öffnen, Kinder an die Hand nehmen oder im GedrĂ€nge gehen musst.

Ein gepackter Rucksack symbolisiert das griffbereite NotgepĂ€ck fĂŒr den Krisenfall.

Was gehört alles in so einen Notfallrucksack? Hier eine praktische Checkliste zum Abhaken:

Medikamente: Persönliche, regelmĂ€ĂŸig benötigte Medikamente (ausreichend fĂŒr ein paar Tage).

Plus eine kleine Hausapotheke: Schmerzmittel, Pflaster, Verbandszeug, Desinfektionsmittel, etc. (Details zur Hausapotheke siehe weiter unten).

Erste-Hilfe-Set: Verbandsmaterial, Einmalhandschuhe, Dreieckstuch, Rettungsdecke – ein kompaktes Erste-Hilfe-PĂ€ckchen eben.

Trinken und Essen: Wasserflasche(n) und verzehrfertige Lebensmittel fĂŒr 2 Tage (MĂŒsliriegel, Schokoriegel, Trockenobst, Dosenbrot, Konserven) in staubdichter Verpackung. Denk an einen leichten Becher/Tasse, vielleicht einen Camping-Spork (Kombibesteck). Wer Platz hat: ein kleines Essgeschirr und Besteck-Set.

Dosenöffner und Taschenmesser: Unverzichtbar fĂŒr Konserven und generell als Werkzeug.

Beleuchtung: Taschenlampe (am besten eine Stirnlampe, dann hast du HÀnde frei) mit Ersatzbatterien. Alternativ oder zusÀtzlich: Knicklichter oder eine Kerze mit Feuerzeug (Achtung Brandschutz! Nur benutzen, wo es sicher ist).

Radio: Ein kleines batteriebetriebenes Radio (oder Kurbelradio), um auch ohne Strom Infos zu erhalten. Pack genug Ersatzbatterien ein.

Dokumentenmappe: Deine wichtigsten Dokumente (siehe nĂ€chster Abschnitt) im Rucksack verstauen – am besten in Kopie oder digital auf USB-Stick; Originale je nach Situation (siehe unten).

Kleidung: Wechselkleidung fĂŒr ein paar Tage. Denke an warme Kleidung (Pullover, Jacke), WechselunterwĂ€sche, Socken. Auch Regen-/Wetterschutz (Regenjacke, Poncho, feste Schuhe) gehört dazu. Trick: Pack die Kleidung nach dem „Zwiebelprinzip“, also mehrere dĂŒnne Schichten, die du variieren kannst. Eine Kopfbedeckung (MĂŒtze, Kappe) schĂŒtzt vor Sonne oder KĂ€lte.

Decke oder Schlafsack: Falls du in einer Notunterkunft oder bei Freunden auf dem Boden ĂŒbernachten musst, ist eine eigene Decke oder besser ein leichter Schlafsack super. Auch ein kleines Kopfkissen (oder aufgerollte Jacke als Kissen) kann helfen.

Handtuch: wie schon bei Per Anhalter durch die Galaxis gilt – ein Handtuch ist immer nĂŒtzlich 😉 (dient als Decke, Sichtschutz, Schal etc.).

Hygieneartikel: ZahnbĂŒrste, Zahnpasta, Seife (oder besser alles in ReisegrĂ¶ĂŸe), FeuchttĂŒcher, Toilettenpapier, ggf. Damenhygieneartikel und Windeln, falls Babys dabei sind. Ein kleines FlĂ€schchen Desinfektionsgel fĂŒrs HĂ€ndereinigen ohne Wasser ist auch praktisch.

Schutzmaske: Eine einfache Staubmaske oder FFP2-Maske – hilft gegen Rauch, Staub oder Tröpfchen, falls z.B. Chemieunfall oder Pandemie-Lage. Notfalls tut’s ein Tuch als behelfsmĂ€ĂŸiger Atemschutz.

Arbeitshandschuhe: Ein Paar robuste Handschuhe (Leder- oder Arbeitshandschuhe) fĂŒr den Fall, dass du TrĂŒmmer anfassen oder irgendwo zupacken musst.

Multi-Tool/Werkzeug: Ein gutes Multi-Tool oder zumindest ein Taschenmesser (wurde schon genannt) kann viele Aufgaben erfĂŒllen – von Dosen öffnen bis Schnur durchschneiden. Ein paar Meter reißfeste Schnur und Klebeband sind optional, aber oft hilfreich.

Bargeld: Einige Scheine und MĂŒnzen in kleiner StĂŒckelung. Bei Stromausfall funktionieren Kartenzahlung und Geldautomat nicht. (Bargeld ist streng genommen nicht im Rucksack vorzubewahren, sondern immer griffbereit zu Hause – wenn’s losgeht, steck es ein.)

Handy + Powerbank: Dein Smartphone mit Ladekabel gehört in letzter Sekunde natĂŒrlich auch in die Tasche. Pack eine geladene Powerbank und ggf. ein SolarladegerĂ€t ein, damit du das Handy unterwegs laden kannst.

Sonstiges nach Bedarf: Brille oder Ersatzbrille (wenn du schlecht siehst, wĂ€re die echt wichtig), Haustiersachen (z.B. Leine, Futter fĂŒr 2 Tage, Impfausweis vom Tier), ein Buch oder Kartenspiel (fĂŒr lĂ€ngere Wartezeiten zur Nervenberuhigung).

Wie du siehst, ist der Rucksack-Inhalt sehr individuell. Familien mit kleinen Kindern packen andere Dinge ein als ein alleinstehender Student. Passe die Liste an deine BedĂŒrfnisse an. Wichtig ist: vorher ĂŒberlegen, nicht erst im Krisenfall! In stressigen Situationen vergisst man gern die HĂ€lfte. Wenn alles schon gepackt ist, musst du nur noch zugreifen.

Noch ein Tipp: Mach dir bei Gelegenheit die MĂŒhe, mal einen Probealarm in eigener Sache durchzuspielen. Stell dir z.B. vor, du hörst nachts um 3 die Sirene und musst in 10 Minuten raus. Schaffst du es, alles Nötige zu greifen? Weiß die Familie, was zu tun ist? Wo treffen alle sich, falls man sich trennt? Solche FluchtplĂ€ne am besten gemeinsam besprechen. Leg ZustĂ€ndigkeiten fest („Wer schnappt sich das Kind, wer den Hund? Wer checkt die Nachbarn?“). Mit Planung und ein bisschen Humor („Feuerwehr-Übung“ daheim) sinkt die Panik im Ernstfall enorm.

Im Notfall noch schnell mitnehmen: Trotz aller Vorsorge lassen sich manche Dinge nicht dauerhaft im Rucksack lagern – Ausweise etwa braucht man ja im Alltag. Daher hier die „Last Minute“-Liste, was du bei einer Evakuierung zusĂ€tzlich einstecken solltest, wenn Zeit ist:

Personalausweis, Reisepass (wichtige Ausweispapiere generell)

Gesundheitskarten (Krankenkassenkarte)

Impfpass

HaustĂŒrschlĂŒssel, AutoschlĂŒssel (ohne Kommentar – niemand kommt gern schlĂŒssel-los zurĂŒck)

Handy (samt LadegerÀt, falls griffbereit)

Geld und Bankkarten (sofern nicht ohnehin immer im Geldbeutel dabei)

Diese Sachen am besten zentral an einem Ort aufbewahren, damit du sie im Eifer nicht suchst. Manche Menschen, die sich auf NotfĂ€lle vorbereiten, packen sich auch eine kleine Notiz an die WohnungstĂŒr: „Ausweis, Geld, Handy?“ – als Erinnerung, bevor man fluchtartig rauslĂ€uft.

Wichtige Dokumente griffbereit halten – die Dokumentenmappe

Angenommen, du musst flĂŒchten – sei es wegen Feuer, Hochwasser oder Bombenfund. Du stehst vor der HaustĂŒr und fragst dich: „Hab ich alle wichtigen Unterlagen mitgenommen? Was ist, wenn alles verbrennt oder voll Wasser lĂ€uft?“ Um solchen Gedanken vorzubeugen, gibt es die Dokumentenmappe (auch Dokumentenordner). Das ist eine zusammengestellte Mappe mit allen Papieren, die du im Notfall brauchst oder die schwer wiederzubeschaffen wĂ€ren.

Wichtige Dokumente wiederzubeschaffen kann nĂ€mlich mĂŒhsam bis unmöglich sein – manche Urkunden werden nur einmal ausgestellt. Daher empfiehlt das BBK, alle wichtigen Unterlagen an einem Ort aufzubewahren, und zwar griffbereit verpackt, idealerweise sogar etwas gegen Feuer und Wasser geschĂŒtzt (es gibt feuerfeste Dokumententaschen zu kaufen, oder man lagert die Mappe im Safe). Alle Familienmitglieder sollten wissen, wo diese Mappe liegt, damit notfalls jeder sie schnappen kann.

Wichtige Dokumente in einer Mappe sollten griffbereit aufbewahrt werden, um sie im Notfall schnell mitnehmen zu können.

Was gehört in die Dokumentenmappe? Das hĂ€ngt von deiner Lebenssituation ab. Hier eine umfassende Checkliste mit typischen Dokumenten – passe sie an deine BedĂŒrfnisse an:

Persönliche Urkunden (Originale): Familienurkunden wie Geburtsurkunden, Heirats- oder Lebenspartnerschaftsurkunden, Sterbeurkunden von Angehörigen; Stammbuch der Familie.

Personalausweise, ReisepÀsse (Kopien): Kopien deiner Ausweisdokumente. Originale hast du im Alltag meist am Mann, aber Kopien (beglaubigt, falls möglich) in der Mappe schaden nicht.

FĂŒhrerschein, Fahrzeugschein (Kopien): Ebenfalls als Kopie griffbereit.

Gesundheitsdokumente: Impfpass (Kopie), wichtige medizinische Befunde oder dein Allergiepass, Blutspenderpass etc., falls vorhanden.

Finanzen: SparbĂŒcher, wichtige Bankunterlagen (Konto-/DepotvertrĂ€ge), Versicherungspolicen (Lebensversicherung, Hausrat, Kfz etc.) – möglichst als Original oder beglaubigte Kopie, besonders bei Policen.

Wertpapiere: Aktien, Wertpapierurkunden, falls du noch physische besitzt.

Einkommensunterlagen: Rentenbescheide, Pensionsnachweise, Gehaltsabrechnungen, Steuerbescheide – alles, was dein Einkommen bzw. AnsprĂŒche dokumentiert.

Qualifikationsnachweise: Zeugnisse (Schule, Ausbildung, Studium) und Zertifikate ĂŒber Fortbildungen. Arbeitszeugnisse, sofern vorhanden. Diese Papiere bekommt man oft nicht wieder, wenn verloren.

VertrÀge: Wichtige VertrÀge und deren NachtrÀge (z.B. Mietvertrag, Leasingvertrag, Darlehensvertrag).

Testament/Vollmachten: Falls du ein Testament hast, eine Vorsorgevollmacht, PatientenverfĂŒgung etc., sollte eine Kopie (oder das Original, falls keine andere Verwahrung) in die Mappe.

GrundbuchauszĂŒge/Eigentumsnachweise: Bei Haus- oder Grundbesitz entsprechende Nachweise (Kopie).

Sonstige Nachweise: z.B. Bescheide ĂŒber erhaltene Leistungen (Arbeitsamt, BAföG etc.), Quittungen ĂŒber wichtige Zahlungen (z.B. private Rentenversicherung), MitgliedsbĂŒcher von Vereinen (wenn relevant).

Das ist eine Menge Papier! Du musst nicht alles doppelt haben – Originale von Ausweisen oder FĂŒhrerschein bleiben im Alltag natĂŒrlich bei dir und kommen im Evakuierungsfall separat mit. Die Mappe dient eher dazu, zu Hause an einem Platz alle Unterlagen zu konzentrieren. Einige Dokumente (Zeugnisse, Urkunden) kannst du im Original reinlegen, andere lieber als Kopie. Tipp: Mach von wirklich wichtigen Unterlagen digitale Kopien und speichere sie auf einem USB-Stick, der mit in die Dokumentenmappe kommt. Oder lad sie in eine Cloud hoch (vorsichtig mit Datenschutz, aber z.B. ein verschlĂŒsselter Ordner in der Cloud). So hast du im Zweifel weltweit Zugriff, wenn du Internet hast. ZusĂ€tzlich könntest du Kopien bei vertrauenswĂŒrdigen Personen hinterlegen (Familie, Notar, Bankschließfach) – man weiß ja nie.

Wichtig: Bewahre die Dokumentenmappe sicher, aber erreichbar auf. Ein guter Ort ist z.B. ein fester Platz im Regal oder Schrank in der NĂ€he der WohnungstĂŒr – dort, wo auch der Notfallrucksack steht. So kannst du im Alarmfall beides auf dem Weg nach draußen greifen. Und informiere alle Haushaltsmitglieder darĂŒber: Jeder sollte wissen, wo die Mappe liegt und dass sie im Notfall mitzunehmen ist.

Hausapotheke & Hygiene: Gesundheit in Krisenzeiten erhalten

Krisenvorsorge ist nicht nur Konserven und Dokumente – deine Gesundheit spielt eine zentrale Rolle fĂŒr Resilienz. Stell dir einen Stromausfall von mehreren Tagen vor, wĂ€hrend dem du auch noch Fieber bekommst und die Apotheke geschlossen ist
 Besser, du hast daheim ein Arsenal an wichtigen Medikamenten und SanitĂ€rartikeln. Zeit fĂŒr einen Blick in die Hausapotheke!

Hausapotheke Checkliste: Stelle sicher, dass du folgende Dinge im Haus hast (und im Notfallrucksack teilweise mitfĂŒhrst):

Persönliche Medikamente: Alles, was du oder Familienmitglieder regelmĂ€ĂŸig einnehmen mĂŒssen (Blutdruckmittel, Insulin, SchilddrĂŒsentabletten, etc.) in ausreichender Menge. Lass dir rechtzeitig neue Rezepte geben, damit du immer einen Puffer hast (z.B. eine Packung auf Reserve).

Schmerz- und Fiebermittel: z.B. Paracetamol, Ibuprofen (auch fiebersenkend). FĂŒr Kinder entsprechender Saft oder ZĂ€pfchen.

ErkĂ€ltungsmittel: Halsschmerztabletten, Hustenlöser, Nasenspray – ErkĂ€ltungen passieren auch im Krisenfall 😉.

Magen-Darm: Mittel gegen Durchfall (Loperamid), gegen Übelkeit/Erbrechen (Vomex/Agyrax), Elektrolyt-Glucose-Pulver zum AnrĂŒhren (gegen Dehydrierung bei starkem FlĂŒssigkeitsverlust).

Wundversorgung: Pflaster in diversen GrĂ¶ĂŸen, sterile Kompressen, Mullbinden, VerbandspĂ€ckchen, Wunddesinfektionsmittel (Spray oder Betaisodona), Schere, Pinzette (fĂŒr Splitter oder Zecken). Auch Einmalhandschuhe nicht vergessen.

Brandwunden: Brandsalbe oder Gel (fĂŒr kleine Verbrennungen).

Schutz und Hilfsmittel: Fieberthermometer (batteriebetrieben oder altmodisch analog), KĂŒhlpacks (fĂŒr Prellungen, im Gefrierfach – bei Stromausfall schnell nutzen, solange sie kalt sind), Dreieckstuch, Sicherheitsnadeln, evt. eine Schiene fĂŒr Arm/Bein (oder improvisierte, z.B. Lineal, stabiler Stock).

Sonstiges: Augen tropfen (bei Reizungen), Salben gegen Insektenstiche oder Allergien (Antihistaminika), ggf. Asthma-Spray, Epi-Pen bei Allergikern. Wer Kontaktlinsen trÀgt: ausreichen Pflegemittel und eine Ersatzbrille bereithalten.

ÜberprĂŒfe deine Hausapotheke mindestens einmal im Jahr auf abgelaufene Medikamente und tausche sie aus. Und bewahre die Sachen ĂŒbersichtlich und kindersicher auf – z.B. in einer beschrifteten Box oder einem Medizinschrank.

Hygiene in der Krise: Mangelnde Hygiene kann krank machen, also plane auch hier Vorsorge. Folgendes solltest du lagern:

Hygieneartikel: Seife, Duschgel, Shampoo in Reserve. Falls kein Leitungswasser: FeuchttĂŒcher, Waschlappen und Wassereimer zum „KatzenwĂ€sche“ machen.

Zahnpflege: Mehrere Zahnpasta-Tuben und Ersatz-ZahnbĂŒrsten (ZĂ€hneputzen geht notfalls auch mit minimal Wasser).

Toilettenpapier: Ja, das berĂŒhmte Klopapier 😁 – ein paar Extra-Packungen schaden nie. Beim großen Hamsterkauf-Ansturm 2020 haben wir gelernt: Die Gesellschaft bricht zuerst beim Klopapier zusammen.

Frauenhygiene: Ausreichend Tampons/Binden/Menstruationstasse fĂŒr ein paar Monate.

Babypflege: Windeln, FeuchttĂŒcher, Babynahrung (hatten wir schon), Wundcreme.

Desinfektionsmittel: fĂŒr HĂ€nde (Sterillium o.Ă€.) und ggf. FlĂ€chendesinfektion fĂŒr Toilettenbereich.

MĂŒllbeutel & Kabelbinder: Warum bei Hygiene? Nun, wenn Wasser knapp ist und Toilette vielleicht nicht funktioniert, kann man einen MĂŒllbeutel in den Toilettenstuhl einspannen, nach Gebrauch zuknoten und geruchsdicht lagern/entsorgen (Camping-Trick). In extremen Lagen hilfreich, um sanitĂ€re VerhĂ€ltnisse zu wahren. Optional:

Campingtoilette oder Eimer mit Deckel bereitstellen.

Reinigungsmittel: Ein Grundstock an allzweck Reiniger, Eimer, Lappen – damit du auch im Notfall putzen kannst, z.B. falls Schmutzwasser ins Haus kam (bei Hochwasser) oder einfach um Hygiene aufrecht zu erhalten.

Auch in Krisenzeiten gilt: Wer sauber bleibt, bleibt gesĂŒnder. Gerade bei AusfĂ€llen der Wasser- oder Abwasserversorgung muss man kreativ werden, um sich und die Umgebung reinlich zu halten. Plane dafĂŒr im Voraus, dann musst du im Ernstfall nicht rumrĂ€tseln, wie man ohne Dusche 5 Tage ĂŒbersteht.

Energie, Licht und Information: Wenn der Strom weg ist

Ein Stromausfall ist eines der wahrscheinlichsten Krisenszenarien – wir hatten es oben schon in der Liste. Daher widmen wir ihm eigene Tipps. Viele davon helfen auch bei anderen Lagen (etwa wenn man im Dunkeln evakuieren muss, etc.). Hier geht’s um alles, was batteriebetrieben, manuell oder alternativ funktioniert.

Beleuchtung: Hast du ausreichend Taschenlampen? Besorge fĂŒr jeden Haushaltsteilnehmer idealerweise eine eigene kleine Stab- oder Stirnlampe. Dazu einen Pack Ersatzbatterien in passender GrĂ¶ĂŸe. Bewahre Lampen an gut zugĂ€nglichen Stellen auf (eine im Schlafzimmerschrank, eine im Flur, etc.). Kerzen sind eine klassische Notlicht-Quelle – ein paar Kerzen und Feuerzeuge/Streichhölzer solltest du lagern. Aber Achtung: offenes Feuer birgt Brandgefahr! Nie unbeaufsichtigt brennen lassen, kippsicher aufstellen. Um das Risiko zu minimieren, könntest du auch auf LED-Campinglaternen setzen (batteriebetrieben, lange Laufzeit, mittlerweile gĂŒnstig erhĂ€ltlich).

Kommunikation: Ohne Strom funktionieren Festnetztelefone oft nicht (bei VoIP sowieso). Dein Smartphone wird zur Lifeline – aber nur so lange der Akku hĂ€lt. Daher unbedingt Powerbanks bereithalten, am besten voll aufgeladen. Regel: Sobald Unwetter vorhergesagt ist oder eine Krise sich andeutet, alle GerĂ€te nochmal vollladen. FĂŒr lĂ€ngere StromausfĂ€lle lohnt sich ein Kfz-Ladeadapter, um das Handy im Auto laden zu können (sofern Benzin im Tank). Neben Handy ist das wichtigste Info-Medium ein UKW-Radio mit Batterien oder Dynamo. Wenn Handynetze und Internet ausfallen, informieren Radio (und ggf. Lautsprecherwagen) ĂŒber die Lage. Stelle schon jetzt sicher, dass du einen Regionalsender kennst (Frequenz bereitliegen haben), der im Notfall sendet. In Deutschland werden wichtige Durchsagen ĂŒber die öffentlich-rechtlichen Sender verbreitet. Extra-Tipp: Warn-Apps wie NINA oder KATWARN aufs Handy laden – sie warnen dich vor Unwettern, GroßbrĂ€nden, ChemieunfĂ€llen etc. frĂŒhzeitig per Push-Nachricht. (Aber im Blackout ohne Handynetz nĂŒtzen Apps natĂŒrlich wenig – daher wiederum das Radio.)

Kochen & WĂ€rme: Wie oben erwĂ€hnt, ist ein Campingkocher mit Gaskartuschen eine super NotfallkĂŒche. Achte darauf, genĂŒgend Kartuschen vorrĂ€tig zu haben. Alternativ einen Grill bereithalten (mit Kohle oder Gas). Falls du einen Holzofen im Haus hast: GlĂŒckwunsch, der spendet WĂ€rme und man kann darauf auch Wasser heiß machen. Heizungsausfall im Winter ist hart – deck dich mit vielen Decken, SchlafsĂ€cken, ThermounterwĂ€sche ein. WĂ€rmflaschen können helfen (zur Not mit KörperwĂ€rme „laden“). In Extremsituationen kann man einen Raum beziehen und den restlichen Wohnbereich aufgeben, um WĂ€rme zu konzentrieren. Ein kleines Zelt im Wohnzimmer aufstellen und darin schlafen reduziert den Raum, den man heizen muss, drastisch (Campen im eigenen Haus!). Und denk an KerzenwĂ€rme: Einige Teelichter können einen kleinen Raum minimal wĂ€rmen – aber wieder Vorsicht mit offenem Feuer.

Notstrom-Lösungen: FĂŒr Hardcore-Prepper gĂ€be es noch Generatoren und Solaranlagen. Ein Notstromaggregat (Benzin- oder Dieselgenerator) kann ein Einfamilienhaus notdĂŒrftig versorgen. Aber das ist teuer, laut, braucht Treibstoff und birgt Gefahren (Abgase!). FĂŒr die meisten Haushalte eher Overkill. Eher umsetzbar: Ein kleines Solar-LadegerĂ€t oder Solarpanel mit USB-Ausgang. Damit kann man tagsĂŒber Handy, Powerbank oder Radio aufladen – kostet nicht die Welt und funktioniert gerĂ€uschlos. In lĂ€ngeren Blackouts oder auf Touren sehr nĂŒtzlich.

Alltagshelfer analog: Denke darĂŒber nach, welche GerĂ€te deines Alltags elektrisch sind – und schaff dir analoge Alternativen an. Beispiele: Uhr – eine batteriebetriebene Wanduhr oder Armbanduhr hilft, wenn Handy aus. Wecker – kleine batteriebetriebene Wecker bereitlegen (falls man zu bestimmten Zeiten Meds nehmen muss etc.). TĂŒröffner/Garagentor – weißt du, wie man sie manuell öffnet, falls elektronisch? Heizung – kenn die EntlĂŒftungsventile oder AblasshĂ€hne, falls nötig. Werkzeug – neben Akkuschrauber auch einen normalen Schraubendreher da haben. Auto – immer mindestens halb voll tanken; bei Stromausfall funktionieren Tankstellenpumpen nicht.

Kurzum: Stell dich mal gedanklich darauf ein, 72 Stunden ohne Strom zu leben. Was vermisst du am meisten? Kaffeemaschine geht nicht – hast du einen Handfilter und Kaffeepulver? Elektrische Dosenöffner? – lieber manuelle im Haus. Kein TV – hast du BĂŒcher oder Spiele zur BeschĂ€ftigung? Diese DenkanstĂ¶ĂŸe zeigen oft LĂŒcken auf, die man dann fĂŒllen kann. Der Vorteil: Viele dieser Vorkehrungen kosten wenig oder nichts (z.B. mal wieder Karten spielen statt Netflix binge – warum nicht jetzt schon 😉).

Sicherheit zu Hause: Vorbeugen ist besser als Retten

Resilienz bedeutet auch, SchĂ€den zu verhindern, bevor sie passieren. Dein Zuhause ist dein Schutzbunker – mach es sicher! Einige Vorsorge-Tipps rund ums Haus:

Rauchmelder installieren: In allen SchlafrĂ€umen, Fluren und AufenthaltsrĂ€umen Rauchwarnmelder an der Decke anbringen. Sie sind inzwischen fast ĂŒberall Pflicht und retten Leben. PrĂŒfe regelmĂ€ĂŸig die Batterien (mind. 1x im Jahr wechseln, wenn nicht 10-Jahres-Batterie).

Feuerlöscher bereithalten: Mindestens ein Feuerlöscher oder Feuerlöschspray im Haushalt ist sinnvoll (KĂŒche, Flur). Lasse dich beraten, welcher fĂŒr Zuhause passt (meist ABC-Pulver oder Schaumlöscher). Wichtig: Wartung nicht vergessen – alle 2 Jahre prĂŒfen lassen. Und lies die Anleitung JETZT, nicht erst im Brandfall. Löschdecke in der KĂŒche ist auch hilfreich (fĂŒr FettbrĂ€nde).

Gas- und Wasserleitungen: Kennst du die HauptabsperrhÀhne? Im Falle von Gasgeruch oder Rohrbruch musst du rasch zudrehen können. Zeige allen im Haushalt, wo Gas und Wasser abgestellt werden. Beschrifte ggf. die ZugÀnge.

Elektrik: Schalte im Brandfall zuerst die Sicherung aus, bevor du z.B. mit Wasser löscht (Stromschlaggefahr). Generell: Hab eine Taschenlampe am Sicherungskasten deponiert (fĂŒr nĂ€chtliche StromausfĂ€lle). Verwende Überspannungsschutz-Steckdosen, um Elektronik vor BlitzschĂ€den zu schĂŒtzen.

Bauliche Vorsorge (Sturm/Hochwasser): Wenn du in Sturm- oder Hochwasserregion wohnst, unternimm bauliche Schutzmaßnahmen. Z.B. außen alles sichern: lose Dachziegel befestigen, BĂ€ume stutzen (damit keine Äste aufs Haus fallen), Gartenmöbel rechtzeitig reinholen bei Unwetterwarnung. FĂŒr Hochwasser: Halte SandsĂ€cke, Schalbretter, Silikon bereit, um TĂŒrschwellen abzudichten. Hebe Chemikalien oder Farben im Keller auf ein Regal, damit sie nicht mit dem Wasser schwimmen gehen. Hast du Ölheizung? Sichere den Öltank gegen Auftrieb (befestigen oder beschweren). Diese Punkte sind speziell, betreffen aber viele Hausbesitzer an FlĂŒssen.

WertgegenstĂ€nde schĂŒtzen: Bewahre wichtige Dinge, die du nicht in der Flucht mitnehmen kannst, möglichst geschĂŒtzt auf. Fotoalben, ErinnerungsstĂŒcke kann man z.B. in einer wasserdichten Kiste im Dachboden lagern, so sind sie bei KellerĂŒberflutung safe. Wichtige Daten vom PC regelmĂ€ĂŸig auf externe Festplatte und an einem anderen Ort lagern.

Versicherungen checken: Kein direkter Schutz, aber essentiell fĂŒrs Danach: Hast du eine Hausratversicherung, Elementarschadenversicherung (fĂŒr Naturgefahren wie Hochwasser)? Ist deine WohngebĂ€udeversicherung aktuell? Im Krisenfall ist es beruhigend zu wissen, dass zumindest materieller Schaden ersetzt wird.

Nachbarschaftshilfe: Resilienz stĂ€rkt man auch gemeinsam. Lerne deine Nachbarn kennen – in Notsituationen helfen Nachbarn einander oft zuerst, bevor RettungskrĂ€fte da sind. Verabredet, euch im Ernstfall zu informieren und zu unterstĂŒtzen. Ein einfaches Beispiel: Bei Stromausfall könnten HĂ€user mit Gasherd fĂŒr die Nachbarn mitkochen, im Gegenzug lĂ€dt jemand mit Solar-Powerbank deren Handy. Gemeinschaft macht stark!

Informiert bleiben: Nochmals der Hinweis auf Warnsysteme: Im Ernstfall warnen Sirenen (bundesweiter Warntag lĂ€sst grĂŒĂŸen), Radio, Fernsehen und Warn-Apps. Achte auf behördliche Durchsagen und befolge die Anweisungen unbedingt. Die beste Vorsorge nĂŒtzt nichts, wenn man aus Neugier in die Gefahrenzone lĂ€uft. Bleib also immer auf dem Laufenden, was passiert.

Zum Schluss dieses Kapitels: Sicherheit heißt auch, die Nerven zu bewahren. Mental resilient zu sein – also flexibel, ruhig und lösungsorientiert reagieren zu können – ist mindestens so wichtig wie Wasser und Dosenbrot. Das erreichst du durch Vorbereitung (dann weißt du im Ernstfall instinktiv, was zu tun ist) und auch durch eine Prise Humor. Denn Lachen entspannt und hilft, Angst abzubauen.

Fazit: Vorbereitung ist das halbe Leben (und nimmt die Angst)

Du hast es fast geschafft – unser Rundum-Ratgeber zur Krisenvorsorge neigt sich dem Ende. Wir haben von Lebensmittelvorrat ĂŒber Fluchtrucksack bis Dokumentenmappe wirklich kein Thema ausgelassen. Wichtig ist jetzt: Mach auch etwas daraus! Wissen allein hilft nur, wenn es angewendet wird. Geh die Checklisten durch, schau, was du schon im Haus hast und wo LĂŒcken sind. Vielleicht nimmst du dir jedes Wochenende einen kleinen Vorsorge-Baustein vor (z.B. diese Woche Vorratsschrank auffĂŒllen, nĂ€chste Woche Notfallrucksack packen). Schritt fĂŒr Schritt wirst du zum bestens vorbereiteten Krisenmeister – ohne in Paranoia zu verfallen.

Behalte im Kopf: Krisenvorsorge ist keine Spinnerei, sondern Ausdruck von Verantwortungsbewusstsein. Du handelst vorausschauend fĂŒr dich und deine Liebsten. Und vermutlich wirst du vieles davon nie in vollem Ernst einsetzen mĂŒssen – was absolut okay ist! Dann hast du eben immer genug Nudeln da und gehst etwas seltener einkaufen. 😉

Bleib trotz des ernsten Themas locker: Stell dir vor, wie du bei der nĂ€chsten Sturmwarnung gelassen lĂ€chelst, weil dein Generator summt und die heiße Schokolade auf dem Gaskocher dampft, wĂ€hrend Nachbar MĂŒller panisch die letzten Kerzen im Supermarkt sucht. Du wirst vielleicht belĂ€chelt, weil du „fĂŒr alle FĂ€lle“ gepackt hast – doch im Fall der FĂ€lle wirst du der Fels in der Brandung sein, der auch anderen helfen kann.

In diesem Sinne: Sei vorbereitet, aber bleib gelassen. Hab einen Plan, hab Humor, und hab Vertrauen in deine eigene Resilienz. Die nĂ€chste Krise kann kommen – du hast vorgesorgt, und damit schon halb gewonnen.

Bleib sicher! 🖖

Quellen: Offizielle Empfehlungen des Bundesamts fĂŒr Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und ergĂ€nzende Hinweise aus Ratgebern und Feuerwehrinformationen. Diese enthalten ausfĂŒhrliche Checklisten und Verhaltenstipps fĂŒr unterschiedliche Notsituationen – denn Vorsorge ist FĂŒrsorge, fĂŒr dich und andere. Bleib vorbereitet und hilf mit, dass wir gemeinsam jede Krise meistern!


Dieser Ratgeber wurde mittels einer intensive Recherche durch ChatGPT auf Basis von 27 Quellen erstellt; die wichtigste Quelle davon ist BBK (Bund fĂŒr Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: FĂŒr den Notfall vorsorgen. Der Text wurde durchgelesen und an manchen Stellen manuell korrigiert.

Der Ratgeber kann auch als PDF heruntergeladen werden: Ratgeber als PDF herunterladen

Ratgeber fĂŒr Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen

PDF: Meine Persönliche Checkliste

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Folgende NotfallplĂ€ne gefallen mir vom Aufbau her noch besser; aber ACHTUNG! Die Telefonnummern und Adressen gelten natĂŒrlich nur fĂŒr die Schweiz. Mir geht es um die Übersichtlichkeit des Notfallplans und die vielen Möglichkeiten, eigene Informationen einzutragen.

PDF: Alertswiss Notfallplan

RechenkĂŒnstler

OBI, Grubber, Handschuhe; der verlorene Euro, erster richtiger Kontakt in die erweiterte Nachbarschaft und geschenkte GartengerÀte.

In der Nacht zu heute habe ich die Samenmischung bestellt: „Essbare BlĂŒten“

Heute sind wir zu OBI gefahren. Ich hatte noch 11,50 € fĂŒr den Rest des Monats. DafĂŒr habe ich einen Grubber und Handschuhe aus Rindspaltleder gekauft. Wir hatten hier echt dornige BĂŒsche, deren Stacheln sich in meine HĂ€nde gebohrt haben. Mit den Lederhandschuhen hat das nun ein Ende.

Als wir bei OBI angekommen waren, habe ich gesehen, wie eine Frau bei den EinkaufswĂ€gen stand und auf dem Boden etwas suchte. Ich sprach sie an; es stellte sich heraus, dass sie einen Euro verloren hatte. Ich half ihr suchen, wir unterhielten uns nett. Der Euro blieb vorerst unauffindbar. Wir verabschiedeten uns; sie sagte mir, dass falls ich den Euro noch finden sollte, ihn behalten könne. Ich habe tatsĂ€chlich noch danach gesucht und ihn dann schlussendlich noch gefunden; bin zu ihrem Wagen gegangen, sie kurbelte die Scheibe runter und ich wollte ihr den Euro geben. Sie lachte und winkte ab; sie hĂ€tte es mir ja versprochen; ich solle ihn ruhig behalten. Sie sagte: „FĂŒr eine Kugel Eis“ ich lachte und sagte: „fĂŒr eine halbe Kugel reicht's.“ Wir scherzten, verabschiedeten uns, sie fuhr.

Im OBI haben Nici und ich viele schöne Sachen gesehen, suchten allerdings noch den Grubber. Ich fragte einen Mitarbeiter nach einem Grubber. Er antwortete: „Was?“ – Ich formte drei Finger zu einer Kralle und krallte in die Luft. Er verwies uns auf die Gartenabteilung.

In der Gartenabteilung machte Nici ein sehr sĂŒĂŸes Bild von ihrem Stofftierhasen „Franzi“, der uns immer begleitet.

Ich suchte mir den besten Grubber aus und nahm den, dessen Kopf fest saß; manche davon wackelten sogar. Dort gab es auch Handschuhe, aber nicht die, die ich suchte. Die gesuchten Handschuhe gab es dann in der Bauabteilung. Und wie viele Sorten Handschuhe es da gab, unglaublich.

Ich sah auch einen coolen Pullover der Marke CAT; aber 60 € fĂŒr einen Pulli? Nope. Das ist nicht drin. Also: fiktive Makel am Pullover gefunden zur Selbstberuhigung ;)

Als wir wieder zuhause angekommen waren, habe ich den Grubber sofort ausprobiert und das Beet gegrubbt. Eine unglaubliche Menge Laub und Hackschnitzel holte ich hervor und merkte schnell, dass ich mit unserem Besen das Zeug nicht vernĂŒnftig voneinander trennen kann; dass das Ganze ein großes Gemisch aus Erde und Laub ist. Wenn ich Laub wegnehmen wollte, kam immer auch wertvolle Erde mit. Ein FĂ€cherbesen/Rechen wĂ€re besser. Nur: DafĂŒr ist diesen Monat kein Geld mehr drin. Ich habe ĂŒberlegt: Vielleicht mal bei Nebenan.de fragen? Nee. Wir haben doch „nebenan analog“! Denn unsere Nachbarn haben einen sehr florierenden GemĂŒsegarten.

Der Nachbar saß gerade im Garten und hat gewerkelt. Ich habe ihm nett zugerufen und ihn gefragt, ob er mir einen FĂ€cherbesen bzw. Rechen leihen könnte. Er holte mir den Besen. Ich kletterte ich die Böschung hinab und wir kamen uns entgegen. Das Beet wurde mit dem Rechen gerecht. Ich sammelte sehr viele trockene BlĂ€tter weg. Das Erde-BlĂ€tter-Hackschnitzel-Gemisch habe ich geworfelt; ich habe dazu die grĂŒne BĂ€ckerkiste genommen, etwas von dem Gemisch hinein gelegt und dann geworfelt.

Dann habe ich den Rechen zurĂŒckgebracht. Der Nachbar erzĂ€hlte mir, dass hier die GĂ€rtner den Graben gespritzt haben (vermutlich Glyphosat) und ihm dadurch auch BĂŒsche eingegangen sind. Wir unterhielten uns ĂŒber ein großes GewĂ€chs, das aus dem mit Buchsbaum bewachsenen Hang hervor lugte. Dass der Hang mit Buchsbaum zugewachsen ist, fand er nicht gut; aus Sicht der BiodiversitĂ€t verstehe ich das. Ich sah aber auch einen Vorteil: Der Hang wird stabilisiert. Er erzĂ€hlte mir ĂŒber Birken; dass er frĂŒher mehrmals in Finnland war. Über das Finnische Ritual, sich mit erhitzten Birkenzweigen, die dann wohl seifig werden und schĂ€umen, sich in der Sauna die RĂŒcken damit zu peitschen. Wir unterhielten uns ĂŒber das NachbargrundstĂŒck, das sehr verwildert war und ĂŒber die riesige Brombeerhecke, die da wĂ€chst. Wenn die Beeren reif sind, wird er sie ernten; dazu hat er armlange Handschuhe und schneidet sich einen Weg durch die Brombeeren. Kein Problem: Sie wachsen ja wie hulle und kommen im nĂ€chsten Jahr neu.

Seine Frau kam um die Ecke mit Himbeeren. Sie ließ mich die Himbeeren kosten. Es waren die leckersten Himbeeren ĂŒberhaupt. Zwei Himbeeren habe ich fĂŒr Nici mitgenommen.

Dann habe ich noch die Reste vom JĂ€ten weggerĂ€umt und die darauffolgende Dusche fĂŒhlte sich an, als wĂ€re ich neu geboren. Ein herrliches GefĂŒhl, wenn der ganze Dreck und Schweiß weg geschwemmt wird :D

Am Abend schrieb mir dann B1A, ob ich noch GartengerĂ€te brauchen wĂŒrde. Ihr Vater hat ja eine eigene GĂ€rtnerei. Wir schrieben kurz hin und her. Wie lieb ^.^ Ich freue mich sehr, dass ich ausgemusterte GartengerĂ€te bekommen kann.

Warum ich unsere Nachbar:innen mit Buchstaben-Zahlen-Kombinationen schreibe? Weil ich mich in Gesetze einlese und festgestellt habe, dass man nicht einfach die Namen aus der Nachbarschaft so ins Internet schreiben darf, außer die Betroffenen sind einverstanden damit. Also weise ich ihnen eine bestimmte Buchstaben-Zahlenkombi zu :-)

Ein Rechen ist ĂŒbrigens eines der GartengerĂ€te, das ich am dringensten brauche. Damit bin ich dann ein richtiger Rechen-KĂŒnstler ;)

Auf dem Bild sieht man zwei BehĂ€lter, die auf einem Beet stehen. Links befindet sich ein großer, schwarzer Plastiktopf, der am Boden mit trockenen BlĂ€ttern, kleinen Ästen und etwas GrĂŒnzeug gefĂŒllt ist. Der Topf wirkt schon etwas benutzt und steht auf erdiger, leicht mit BlĂ€ttern bedeckter FlĂ€che. Rechts daneben steht eine grĂŒne, durchlĂ€ssige Kunststoffkiste mit Gitterboden und Gitterseiten. Die Kiste ist leer und steht leicht schrĂ€g auf dem Boden. Im Hintergrund sind dichte, grĂŒne BlĂ€tter einer Hecke oder StrĂ€ucher zu sehen, rechts vorne wĂ€chst weiteres GrĂŒn. Insgesamt wirkt die Szene wie ein typischer Arbeitseinsatz im Garten. Links: der vor ein paar Tagen am Straßenrand gefundene Mörteleimer und rechts daneben die grĂŒne BĂ€ckerkiste, mit der ich geworfelt habe.

Auf diesem Bild sieht man eine Szene aus dem Garten, die sich auf Gartenarbeit bezieht. Im Vordergrund ist ein Laubrechen mit einem langen Stiel zu sehen, der auf eine grĂŒne Kunststoffkiste mit Gitterboden gelegt wurde. Der Rechen wirkt etwas gebraucht und ist rostig, aber funktionstĂŒchtig. Die grĂŒne Kiste steht auf dem Boden, der Bereich drumherum ist teils mit Erde, teils mit ein paar Pflanzen und vertrockneten BlĂ€ttern bedeckt. Am linken Bildrand sieht man wieder dichte grĂŒne BlĂ€tter einer Hecke. Oben links liegt ein weißer, runder Gegenstand auf der Erde. Es ist eine alte, runde Solarlampe mit schwarzem spitzen Stecker, die in die Erde gesteckt werden konnte. Rechts auf dem Bild wachsen weitere grĂŒne Pflanzen. Die Szene vermittelt typische Gartenarbeit, beim Zusammenrechen von Laub und beim SĂ€ubern von Beeten. Der rostige Rechen, den ich mir vom Nachbarn ausgeliehen habe. Die drei abstehenden Zinken habe ich wieder hinein gebogen, so dass ich sein GerĂ€t bei Abgabe sogar noch verbessert hatte.

Auf diesem Bild sieht man ein frisch gesĂ€ubertes Beet in einem Garten. Das Beet befindet sich in einer Ecke, die von dichten, grĂŒnen Hecken eingefasst ist. Vor dem Beet verlĂ€uft ein kleiner, brauner, dekorativer, niedriger Zaun, der das Beet optisch vom Rest des Gartens abgrenzt.Im linken Bereich des Beetes steht ein junger Baum mit einem Holzpfahl zur StĂŒtze. Um den Baum herum wĂ€chst etwas Gras und ein paar niedrige Pflanzen, ansonsten ist das Beet weitgehend frei von Bewuchs. Die Erde wirkt aufgelockert und ordentlich, es liegen nur noch wenige kleine BlĂ€tter oder Zweige darauf – ein Zeichen, dass hier kĂŒrzlich gearbeitet, also Unkraut entfernt oder das Beet vorbereitet wurde. Insgesamt macht die Ecke einen gepflegten, ordentlichen Eindruck und scheint bereit fĂŒr neue Bepflanzung oder weitere Gartenarbeiten zu sein. Das aufgerĂ€umte Beet.

Auf diesem Bild sieht man eine Hand, in der zwei frische, reife Himbeeren gehalten werden. Die Beeren sind saftig-rot und sehen sehr appetitlich aus. Die Hand hĂ€lt die FrĂŒchte vorsichtig, sodass sie nicht zerdrĂŒckt werden. Im Hintergrund sieht man die Hautfalten und einen Teil eines silbernen Rings am Finger, was einen persönlichen und natĂŒrlichen Eindruck vermittelt. Das Bild strahlt ein GefĂŒhl von Garten, Sommer und Selbstgeerntetem aus – als hĂ€tte gerade jemand beim Beerensammeln eine kleine Ernte gemacht. Nici hĂ€lt die zwei Brombeeren, die ich ihr von unseren Gartennachbarn mitbrachte.

„Wo sind all die Blumen hin?“ Kommen bald.

In Anlehnung an die deutsche Version des Flower-Power-Liedes (kein Wortspiel beabsichtigt ^^) „Where have all the flowers gone“: Eine neue Entscheidung ist gefallen. Vorerst entsteht auf dem kleinen StĂŒck Beet eine Wildblumenwiese, bis ich mir mehr darĂŒber im klaren bin, was da eigentlich wachsen soll.

Seit Jahren habe ich ein Buch, welches ich damals mit großer Begeisterung gelesen habe; Möglichkeiten, Dinge so auszuprobieren, hatte ich nie eine ganze Saison lang. Es ist das Buch „Mischkultur im Hobbygarten“ von Schwester Christa Weinrich OSB, Ulmer Verlag. Als ich gestern wieder in das Buch hineinschaute, habe ich mich erst sehr gefreut, all die interessanten Informationen wieder zu lesen; war aber auch gleich zutiefst verunsichert, was und wie ich denn jetzt das Beet gestalten soll und will. Eigentlich hĂ€tte ich gerne etwas essbares angebaut. Einen Kohl, Kartoffeln :D Aber ganz ehrlich: dafĂŒr ist das Beet vermutlich viel zu klein und ungeeignet. Deswegen kam ich schnell auf die Idee: ein KrĂ€uterbeet soll es sein. Da der Baum, der im Beet wĂ€chst, vermutlich eine Birne ist, sollten es Pflanzen sein, die mit der Birne harmonieren.

Im Buch las ich dann nach, welche Pflanzen geeignet und weniger geeignet sind. GUT fĂŒr die Birne seien wohl Brennnessel, Gundermann, Taubnessel, Winterling, Schneeglöckchen, Melisse, Ringelblume, Kapuzinerkresse, Fingerhut (giftig), Studentenblume/Tagetes, Geranie, Löwenzahn. SCHLECHT fĂŒr die Birne hingegen seien wohl BeerenstrĂ€ucher, Salbei, Wacholder, Himbeere, Wermut und NadelbĂ€ume. Gut zu wissen; hĂ€tte echt gerne dort einen Salbei gepflanzt :D Brennnessel: Wird zwar von anderen Menschen als „Unkraut“ erkannt, ist von mir aber hoch geschĂ€tzt. Ich habe letztens Brennnesseln in rauen Mengen wachsen sehen, deren Samen bald reif sind. Ich werde ein paar davon ernten und die kommen mit ins Beet. Find ick jut.

Ich hatte mich erst fĂŒr die „Quedlinburger Saatgut Wildblumenmischung“ entschieden, sah aber auf der Webseite vom Quedlinburger Saatgut eine Mischung „essbare BlĂŒten“. Leider gibt es die bei Obi nicht (wo ich einen Grubber kaufen möchte). Okay, dann bestell ich es bei Amazon. Ich habe es zumindest versucht, woanders zu bekommen ^^

Also: Erstmal essbare BlĂŒten ins Beet. Alles andere: Dazu mach ich mir nochmal in Ruhe Gedanken. Erst brauch ich ein bisschen Theorie, dann Praxis. Der plötzliche Garten war doch schneller da als erwartet und schneller da, als ĂŒberhaupt nur ein FĂŒnkchen Ahnung in mich schoss ^^ Gut, gut... das FĂŒnkchen Ahnung mag da sein; aber die hellste Kerze im Garten bin ich noch nicht. Und genau das möchte ich Ă€ndern. Damit ich eines Tages eine Konifere auf meinem Gebiet bin 😜

Wie leergefegt

Das Gartenprojekt geht weiter. Bei Kleinanzeigen (ehemals: eBay Kleinanzeigen) habe ich ein Gesuch gestartet, auf nebenan.de ebenfalls.

Der Text lautet:


Moin :-)

Ich wage mich gerade an mein erstes Gartenabenteuer und merke schnell: Mit einem Spaten und einer Gießkanne allein wird mein Beet leider nicht fertig
 Die beiden habe ich nĂ€mlich schon (mein ganzer Stolz!), aber alles andere fehlt mir noch.

Falls bei euch noch Harke, Rechen, vielleicht sogar eine Doppelhacke, Gartenhandschuhe oder anderes nĂŒtzliches Werkzeug (gern auch Ă€lteres Semester, noch brauchbar) ungenutzt im Schuppen liegen, wĂŒrde ich mich mega freuen!

Ich suche in Oldenburg.

Ich bin fĂŒr alles offen und freue mich ĂŒber jeden Tipp und jedes GartengerĂ€t. denn Zeit um im Garten zu wuseln ist vorhanden, Geld dafĂŒr leider nicht ^^' deswegen freue ich mich ĂŒber Dinge, die bei anderen vielleicht doch nur herum stehen. ich verwende sie aktiv.

Mein Gesuch steht in der Kategorie "zu verschenken". Ich glaube daran, dass es noch Menschen wie mich gibt, die gerne von Herzen geben, wenn sie Dinge im Überfluss haben :-)

Abholung ist natĂŒrlich kein Problem. Ich bin pĂŒnktlich und zuverlĂ€ssig. die GerĂ€te sind fĂŒr mich. ich verkaufe sie nicht, sondern nutze sie.

Ich bedanke mich schon jetzt ganz herzlich (und mit grĂŒnem Daumen in Ausbildung) fĂŒr eure Hilfe!

Liebe GrĂŒĂŸe

GartenanfÀnger Stefan


Bis jetzt war die Resonanz eher mau. Mir wurde zwar ein HandrasenmĂ€her und eine Sense angeboten, aber beides fĂŒr meinen Bedarf aktuell untauglich. Sieht wohl so aus, dass ich mir eine Doppelharke, einen Rechen und ein PflanzschĂ€ufelchen selbst zulegen werde.

Da heute das Wetter ziemlich gut war und ich sehr motiviert, habe ich meinen Motivationsschub dazu genutzt, im Beet zu werkeln. Der Baum scheint ĂŒbrigens ein Birnbaum zu sein; die App Flora Incognita war sich allerdings nicht ganz sicher, ob es eine Birne (Pyrus communis agg.) oder eine Callery Pear (Pyrus calleryana) ist. Zumindest liegt „Birne“ sehr nah. Ich hab den Wildwuchs entfernt und gleichzeitig ein paar lange Ästchen der Hecke abgeschnitten. Da ich noch keine Harke habe, habe ich das Laub mit einem Besen abgefegt. Ich habe hin und her ĂŒberlegt, ob es so gut sei; denn immerhin bedeckte das Laub die Erde; das Laub schĂŒtzte die Erde und hielt die Erde feucht. Vielleicht war ich ĂŒbermotiviert; vielleicht war es blinder Aktivismus, die ĂŒberschwĂ€ngliche Freude an einem Beet; ich wollte auf jeden Fall etwas tun und das sĂ€ubern des Beetes (so gut es mit einem Besen ging) schien mir das Naheliegenste.

Das Bild zeigt eine kleine Gartenecke, die von dichten, grĂŒnen Hecken eingefasst ist. Rechts im Bild verlĂ€uft eine dichte Hecke entlang eines kleinen Weges oder Beetes, das von einer niedrigen, braunen, dekorativen UmzĂ€unung begrenzt wird. Teile dieser kleinen Zaunreihe sind leicht schief oder umgefallen. Im linken Bildbereich steht eine grĂŒne, mit Pflanzen gefĂŒllte Kiste. Aus der Kiste ragt ein schwarzer Stiel eines Gartenbesens mit rotem Besenkopf, der auf dem Boden steht. Hinter der Kiste im Beet steckt eine Metallfigru, die wie ein Kranich oder Storch aussieht. Der Rasen vor der Kiste ist teilweise mit trockenen BlĂ€ttern bedeckt, einige liegen auch auf der Erde und dem Beet im Hintergrund. Insgesamt wirkt die Szene wie eine Gartenarbeitssituation, bei der aufgerĂ€umt oder Laub gesammelt wird. Das Wetter ist sonnig und der Garten gepflegt, aber mit etwas natĂŒrlichem Wildwuchs.

Es ist mal wieder eine ganze große Kiste voll GrĂŒnschnitt geworden. Leider gibt es anscheinend hier keine Container, wo man den GrĂŒnschnitt hin bringen kann; es bleibt nur die Fahrt zur GrĂŒnanlage, die Biotonne oder ein Kompost. Unsere Biotonne ist inzwischen sehr voll und wird erst in einer Woche abgeholt. Ich möchte unseren Nachbar:innen auch noch die Chance lassen, ihren BiomĂŒll zu entsorgen; also werden die Pflanzenreste nun ein bisschen in der Kiste warten. Der lokale Entsorgungsbetrieb macht aus dem BiomĂŒll ĂŒbrigens wunderbaren Kompost, der gĂŒnstig beim AWB (Abfallwirtschaftsbetrieb) Oldenburg erworben werden kann.

Das Bild zeigt einen kleinen, teilweise verwilderten Gartenbereich. Im Vordergrund ist eine niedrige, braune, dekorative GartenzaunumzĂ€unung zu sehen, die an einer Stelle umgefallen ist. Dahinter verlĂ€uft ein ausgeklappter Zollstock quer ĂŒber den Boden. Die Erde ist grĂ¶ĂŸtenteils kahl, mit einigen grĂŒnen Pflanzen und viel trockenem, braunem Laub, das auf dem Boden liegt. Links im Bild wachsen einige grĂ¶ĂŸere, grĂŒne Pflanzen. Im Hintergrund begrenzen dichte, grĂŒne Hecken den Gartenbereich. Das Bild ist bei Tageslicht aufgenommen.

Was mir heute Mittag auffiel und ich gar nicht bedacht hatte: Die Hecke wirft Schatten (Foto: Blickrichtung Norden). Aktuell ungefĂ€r 40 cm; mit fortschreitendem Jahr und tieferstehender Sonne natĂŒrlich etwas mehr. Das muss ich unbedingt bedenken, wenn ich da etwas anpflanzen werde.

Das Bild zeigt einen Ausschnitt des Erdbodens, auf dem einige trockene BlĂ€tter und ein paar dĂŒnne grĂŒne Grashalme liegen. Im Vordergrund des Bildes ist ein Zollstock  ausgeklappt zu sehen, der quer ĂŒber das Bild verlĂ€uft. Die Skala auf dem Zollstock ist gut lesbar und zeigt den Bereich von etwa 55 cm bis 68 cm. Das Licht ist teilweise schattig, von BlĂ€ttern und Ästen, die etwas Schatten auf den Boden und den Zollstock werfen. Der Untergrund wirkt leicht sandig und trocken, mit verstreutem Pflanzenmaterial.

Ca. 40 cm Schatten zeigt der Zollstock. Recht, außerhalb des Bildes: die Markierung 100 cm.

Plötzlich ein Garten

... Und dann kam alles doch ganz plötzlich: Seit heute pflege ich ein kleines StĂŒck Garten. Es ist ein verwaistes StĂŒck Garten, direkt vor unserer TĂŒr.

Dazu fÀllt mir ein Spruch von Goethe ein:

„Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das GlĂŒck ergreifen,
Denn das GlĂŒck ist immer da.“
Quelle: Goethe - Erinnerung

Es gibt am Parkplatz bei uns ein StĂŒck Garten, welches zu dem Haus gehört, in dem wir wohnen. Dieses StĂŒck Garten ist seit ĂŒber zwei Jahren verwaist. Niemand kĂŒmmert sich darum, noch nicht einmal die GĂ€rtner, die hier ab und an alles halbwegs in Schuss halten. Jetzt habe ich mich diesem Trauerspiel angenommen. Denn immerhin: verschlimmbessern kann ich es nun wirklich nicht 😄 Ich habe mit unseren internen Hausnachbarn A1, B1 und C1 gesprochen; alle waren damit absolut einverstanden. B1A hatte sogar noch eine tolle Nachricht: ihr Vater hat eine GĂ€rtnerei und wenn ich Pflanzen brauche, soll ich nur Bescheid geben. Wie cool 😊 allerdings haben wir kein Geld, um Pflanzen fĂŒr das Beet zu kaufen. Deswegen habe ich ihr gesagt, dass ich gerne Pflanzen nehme, die in der GĂ€rtnerei nicht mehr fĂŒr den Verkauf taugen und ansonsten auf dem MĂŒll landen wĂŒrden; hier im Beet können sie noch eine zweite Chance bekommen 😎

Also, mich packte die Motivation, ich schnappte mir meinen Spaten und fing an. Zuerst schaute ich, was da alles kreuz und quer wÀchst.

Ein Garten mit BĂŒschen. So sah das verwilderte StĂŒck Garten aus; vorher waren auch noch so seltsame Solarkugeln darin, die schon lange nicht mehr funktionierten.

Ein Garten mit BĂŒschen. Flora Incognita meinte mit 98%iger Übereinstimmung, dass es sich dabei um eine SchneeballblĂ€ttrige Blasenspiere (Physocarpus opulifolus) handeln wĂŒrde. Dieser Busch ist kein einheimischer Busch, obendrein ist er giftig. Er nimmt den zukĂŒnftigen Pflanzen dahinter die Sonne. Also: weg damit.

Ein Garten mit BĂŒschen. Ein erster Anfang ist gemacht.

Ein Garten mit BĂŒschen. Der Wurzelballen war echt heftig groß. Alles andere habe ich zerkleinert und in die Biotonne geworfen. Denn einen Kompost gibt es hier (noch? đŸ€”đŸ˜…) nicht.

Ein Garten mit BĂŒschen. Am Abend habe ich den Garten ausgemessen. H = Hecke, B = Baum. Der Radius vom Beet sind ca. 3 Meter. Wir erinnern uns also an den Matheunterricht; GesamtflĂ€che des Kreises A=π⋅r

r=3m
𝐮=𝜋⋅3ÂČ=𝜋⋅9≈28,27 mÂČ
/4 ≈ 7,07mÂČ

macht also ca. 7 mÂČ Garten minus die Baumscheibe.

Ihr glaubt nicht im Ernst, dass ich das im Kopf hatte, oder? ChatGPT ist mein Freund 😄

Tja, und so hab ich plötzlich ein kleines StĂŒck Garten, um das ich mich kĂŒmmere. Es gehört nicht mir, aber ich habe es adoptiert und kĂŒmmere mich nun.

Meine kommenden Vorhaben: Beet neu einfassen, GestrĂŒpp raus, Boden bearbeiten, Beet unterteilen. Ich habe noch kein Plan, welche Pflanzen ich bekommen kann, aber da spreche ich nochmal mit Nachbarn B1 🙂 Ich lass es auf mich zukommen. Es ist mein erster Garten, um den ich mich kĂŒmmere; alles ist learning by doing.

Da ich noch keine GartengerĂ€te außer einen Spaten, einer Gießkanne und einer kleinen Rosenschere habe, habe ich auf Nebenan.de ein Gesuch erstellt: GartenanfĂ€nger sucht GartengerĂ€te đŸ˜ŠđŸŒ».

Ich werde berichten 🙂

ErnĂ€hrungskalender fĂŒr saisonale ErnĂ€hrung aus dem zukunftsfĂ€higen Garten

Diese Liste enthĂ€lt auch einige interessante WildkrĂ€uter („Unkraut“), dass einfach weg gegessen werden kann. Eine leckere Art, den Garten in Schuss zu halten 🙂


M = Miete (in Erde gelagert)
L = gelagert (Speisekammer, Keller)

Januar

  • Äpfel (L)
  • Birnen (L)
  • ChicorĂ©e (L)
  • Feldsalat
  • GrĂŒnkohl
  • Haferwurzeln (M)
  • HaselnĂŒsse (L)
  • HerbstrĂŒben (M)
  • Kartoffeln (L)
  • Knoblauch (L)
  • KohlrĂŒben (M)
  • Kopfkohl
  • KĂŒrbis (L)
  • Möhren (M)
  • Pastinaken (L)
  • PflĂŒckkohl
  • Porree
  • Rettich (M)
  • Rosenkohl
  • Schwarzwurzel (M)
  • Sellerie (M)
  • Topinambur (L)
  • Vogelmiere
  • WalnĂŒsse
  • Wirsingkohl
  • Zucchini (L)
  • Zwiebeln (L)

Februar

  • Äpfel (L)
  • ChicorĂ©e (L)
  • Feldsalat
  • Haferwurzeln (M)
  • HaselnĂŒsse
  • HerbstrĂŒben (M)
  • Kartoffeln (M)
  • Knoblauch (L)
  • KĂŒrbis (L)
  • Möhren (M)
  • Pastinaken (L)
  • PflĂŒckkohl
  • Rettich (M)
  • Sauerampfer
  • Scharbockskraut
  • Topinambur (L)
  • Vogelmiere
  • WalnĂŒsse
  • Weidenröschen
  • Zucchini (L)
  • Zwiebeln (L)

MĂ€rz

  • Brennnessel
  • Feldsalat
  • Gundelrebe
  • GĂ€nseblĂŒmchen
  • HaselnĂŒsse (L)
  • HirtentĂ€schel
  • Kartoffeln (M)
  • Knoblauch (L)
  • Knöterich (Wiesen-)
  • KĂŒrbis (L)
  • Löwenzahn
  • Malve (Wilde)
  • PflĂŒckkohl
  • Rotklee
  • Sauerampfer
  • Schafgarbe
  • Scharbockskraut
  • Spitzwegerich
  • Taubnessel (Weiße)
  • Vogelmiere
  • WalnĂŒsse (L)
  • Wegwarte
  • Weidenröschen
  • Winterpostelein
  • Zucchini (L)
  • Zwiebeln (L)

April

  • BĂ€rlauch
  • Bocksbart
  • Brennnessel
  • Franzosenkraut
  • Giersch
  • Gundelrebe
  • Guter Heinrich
  • GĂ€nseblĂŒmchen
  • HaselnĂŒsse (L)
  • HirtentĂ€schel
  • Kartoffeln (M)
  • Knoblauch (L)
  • Knöterich (Wiesen-)
  • Löwenzahn
  • Malve (Wilde)
  • Melde (Acker-)
  • Melde (Garten-)
  • PflĂŒckkohl
  • Rhabarber
  • Rotklee
  • Sauerampfer
  • Schafgarbe
  • Scharbockskraut
  • Spinat
  • Spitzwegerich
  • Taubnessel (Weiße)
  • Vogelmiere
  • WalnĂŒsse (L)
  • Wegwarte
  • Weidenröschen
  • Wiesenknopf
  • Winterpostelein
  • Zwiebeln (L)

Mai

  • BĂ€renklau
  • BĂ€rlauch
  • Bocksbart
  • Brennnessel
  • Erdbeeren
  • Franzosenkraut
  • Giersch
  • Gundelrebe
  • Guter Heinrich
  • GĂ€nseblĂŒmchen
  • HirtentĂ€schel
  • Kartoffeln (M)
  • Knoblauch (L)
  • Knöterich (Wiesen-)
  • Löwenzahn
  • Malve (Wilde)
  • Melde (Acker-)
  • Melde (Garten-)
  • Radieschen
  • Rhabarber
  • Rotklee
  • Salat
  • Sauerampfer
  • Schafgarbe
  • Scharbockskraut
  • Spinat
  • Spitzwegerich
  • Taubnessel (Weiße)
  • Vogelmiere
  • Wegwarte
  • Weidenröschen
  • Wiesenknopf
  • Zwiebeln

Juni

  • Bocksbart
  • Brennnessel
  • Erbsen
  • Erdbeeren
  • Franzosenkraut
  • Giersch
  • Gundelrebe
  • Guter Heinrich
  • GĂ€nseblĂŒmchen
  • HolunderblĂŒten
  • Johannisbeeren
  • Kohlrabi
  • Löwenzahn
  • Malve (Wilde)
  • Melde (Acker-)
  • Melde (Garten-)
  • Radieschen
  • Rettich
  • Rhabarber
  • Rotklee
  • Salat
  • Sauerampfer
  • Schafgarbe
  • Spinat
  • Spitzwegerich
  • Stachelbeeren
  • Vogelmiere
  • Weidenröschen

Juli

  • Bohnen
  • ChicorĂ©e
  • Erbsen
  • Erdbeeren
  • Gurken
  • GĂ€nseblĂŒmchen
  • Himbeeren
  • HolunderblĂŒten
  • Johannisbeeren
  • Kirschen
  • Kohlrabi
  • Löwenzahn
  • Mangold
  • Möhren
  • Radieschen
  • Rettich
  • Salat
  • Sauerampfer
  • Schafgarbe
  • Spinat
  • Spitzwegerich
  • Stachelbeeren
  • Vogelmiere
  • Weidenröschen

August

  • Äpfel
  • Berberitzen
  • Bohnen
  • Brombeeren
  • ChicorĂ©e
  • Erbsen
  • Gurken
  • GĂ€nseblĂŒmchen
  • Holunderbeeren
  • Johannisbeeren
  • Kartoffeln
  • Knoblauch
  • Kohlrabi
  • Löwenzahn
  • Mangold
  • Mirabellen
  • Möhren
  • PflĂŒckkohl
  • Radieschen
  • Renekloden
  • Rettich
  • Salat
  • Sauerampfer
  • Schafgarbe
  • Spinat
  • Tomaten
  • Vogemiere
  • Zucchini
  • Zwetschgen
  • Zwiebeln

September

  • Äpfel
  • Berberitzen
  • Birnen
  • Bohnen
  • Brombeeren
  • ChicorĂ©e
  • Endivie
  • Fenchel
  • Gurken
  • GĂ€nseblĂŒmchen
  • Hagebutten
  • HaselnĂŒsse
  • Himbeeren
  • Holunderbeeren
  • Kartoffeln
  • Knoblauch (L)
  • Kohlrabi
  • KohlrĂŒben
  • Kopfkohl
  • Kornelkirschen
  • KĂŒrbis
  • Löwenzahn
  • Mangold
  • Möhren
  • Radieschen
  • Rettich
  • Salat
  • Sauerampfer
  • Schafgarbe
  • Spinat
  • Tomaten
  • Trauben
  • Vogelmiere
  • WalnĂŒsse
  • Wirsingkohl
  • Zucchini
  • Zwetschgen
  • Zwiebeln

Oktober

  • Äpfel
  • Berberitzen
  • Birnen
  • Bocksbart
  • Bohnen
  • Brombeeren
  • ChicorĂ©e
  • Ebereschen
  • Endivie
  • Fenchel
  • GrĂŒnkohl
  • GĂ€nseblĂŒmchen
  • Haferwurzeln
  • Hagebutten
  • HaselnĂŒsse
  • HerbstrĂŒben
  • Holunderbeeren
  • Kartoffeln (L)
  • Knoblauch (L)
  • KohlrĂŒben
  • Kopfkohl
  • Kornelkirschen
  • KĂŒrbis
  • Löwenzahn
  • Mangold
  • Mispeln
  • Möhren
  • Nachtkerze
  • Pastinaken
  • PflĂŒckkohl
  • Porree
  • Quitten
  • Rettich
  • Rote RĂŒben
  • Sauerampfer
  • Schafgarbe
  • Schwarzwurzeln
  • Sellerie
  • Spinat
  • Tomaten
  • Topinambur
  • Vogelmiere
  • WalnĂŒsse
  • Wirsingkohl
  • Zucchini
  • Zwiebeln (L)

November

  • Äpfel (L)
  • Birnen (L)
  • Ebereschen
  • Endivie
  • Feldsalat
  • GrĂŒnkohl
  • Haferwurzeln (L)
  • Hagebutten
  • HaselnĂŒsse (L)
  • HerbstrĂŒben
  • Kartoffeln (L)
  • Knoblauch (L)
  • KohlrĂŒben (L)
  • Kopfkohl
  • KĂŒrbis (L)
  • Löwenzahn
  • Mangold
  • Mispeln
  • Möhren (L)
  • Nachtkerze
  • Pastinaken
  • PflĂŒckkohl
  • Porree
  • Rettich (L)
  • Rosenkohl
  • Rote RĂŒben (L)
  • Sauerampfer
  • Schlehen
  • Schwarzwurzeln (L)
  • Sellerie (L)
  • Topinambur (L)
  • Vogelmiere
  • WalnĂŒsse (L)
  • Wirsingkohl
  • Zucchini (L)
  • Zwiebeln (L)

Dezember

  • Äpfel (L)
  • Birnen (L)
  • ChicorĂ©e (L)
  • Feldsalat
  • GrĂŒnkohl
  • Haferwurzeln (L)
  • HaselnĂŒsse (L)
  • HerbstrĂŒben (L)
  • Kartoffeln (L)
  • Knoblauch (L)
  • KohlrĂŒben (L)
  • Kopfkohl
  • KĂŒrbis (L)
  • Möhren (L)
  • Pastinaken (L)
  • PflĂŒckkohl
  • Porree
  • Rettich (L)
  • Rosenkohl
  • Rote RĂŒben (L)
  • Schwarzwurzeln (L)
  • Sellerie (L)
  • Topinambur (L)
  • Vogelmiere
  • WalnĂŒsse (L)
  • Wirsingkohl
  • Zucchini (L)
  • Zwiebeln (L)

ErnĂ€hrungskalender fĂŒr traditionelles GartengemĂŒse

Hier ist ein erster Kalender fĂŒr traditionelles GartengemĂŒse. Es werden bald noch mehr Kalender folgen 🙂


JANUAR

eingekellert, eingelagert

  • Knoblauch
  • KĂŒrbis
  • Zwiebel

eingelegt

  • Gurken
  • Tomaten
  • Zucchini

eingemietet

  • Haferwurz
  • HerbstrĂŒbe
  • Möhren, spĂ€t
  • Pastinaken
  • RĂŒbe, rote
  • Schwarzwurzel
  • Sellerie

eingesÀuert

  • Bohnen
  • Kohl, spĂ€t
  • Möhren, spĂ€t

frisch

  • Chicoree
  • Feldsalat
  • Kohl, Furchen-
  • Kohl, Rosen-
  • Porre/Lauch
  • Topinambur

luftgetrocknet

  • Bohnen
  • Erbsen

FEBRUAR

eingekellert, eingelagert

  • Knoblauch
  • KĂŒrbis
  • Zwiebel

eingelegt

  • Gurken
  • Zucchini

eingemietet

  • Möhren, spĂ€t
  • Pastinaken
  • RĂŒbe, Rote
  • Sellerie

eingesÀuert

  • Bohnen
  • Kohl, spĂ€t
  • Möhren, spĂ€t

frisch

  • Chicoree
  • Feldsalat
  • Kohl, Furchen-
  • Kohl, Rosen-
  • Löwenzahn
  • Porree/Lauch
  • Topinambur

luftgetrocknet

  • Bohnen
  • Erbsen

MÄRZ

eingekellert, eingelagert

  • Knoblauch
  • KĂŒrbis
  • Zwiebel

eingelegt

  • Gurken
  • KĂŒrbis
  • Zucchini

eingemietet

  • Möhren, spĂ€t
  • Pastinaken

eingesÀuert

  • Bohnen
  • Kohl, spĂ€t
  • Möhren, spĂ€t

frisch

  • Brennnessel
  • Feldsalat
  • Kohl, Furchen-
  • Löwenzahn
  • Porree/Lauch
  • Topinambur
  • Radieschen

luftgetrocknet

  • Bohnen
  • Erbsen

April

eingekellert, eingelagert

  • Knoblauch

eingelegt

  • KĂŒrbis
  • Zucchini

eingemietet

  • Pastinaken

eingesÀuert

  • Kohl, spĂ€t
  • Möhren, spĂ€t

frisch

  • Brennnessel
  • Kohl, Furchen-
  • Löwenzahn
  • Porree/Lauch
  • Topinambur

luftgetrocknet

  • Bohnen
  • Erbsen

Mai

eingelegt

  • Gurken
  • KĂŒrbis

frisch

  • Brennnessel
  • Kohl, Furchen-
  • Kohlrabi
  • Löwenzahn
  • Melde
  • Radieschen
  • Rettich
  • Salat
  • Spinat

luftgetrocknet

  • Bohnen
  • Erbsen

Juni

eingelegt

  • Gurken
  • KĂŒrbis

frisch

  • Brennnessel
  • Erbsen
  • Kohl, Furchen-
  • Kohlrabi
  • Löwenzahn
  • Mangold
  • Melde
  • Möhren, frĂŒh
  • Radieschen
  • Rettich
  • Salat
  • Spinat

luftgetrocknet

  • Bohnen
  • Erbsen

Juli

eingelegt

  • Gurken
  • KĂŒrbis

frisch

  • Bohnen
  • Brennnessel
  • Erbsen
  • Gurken
  • Kartoffel, frĂŒh
  • Knoblauch
  • Kohl, Furchen-
  • Kohl, frĂŒh
  • Kohlrabi
  • Löwenzahn
  • Mangold
  • Melde
  • Möhren, frĂŒh
  • Radieschen
  • Rettich
  • Salat
  • Spinat
  • Tomaten
  • Wirsing, frĂŒh
  • Zwiebel

luftgetrocknet

  • Bohnen
  • Erbsen

August

frisch

  • Bohnen
  • Erbsen
  • Gurken
  • Kartoffel, frĂŒh
  • Knoblauch
  • Kohl, frĂŒh
  • Kohlrabi
  • KĂŒrbis
  • Löwenzahn
  • Mangold
  • Möhren, frĂŒh
  • Radieschen
  • Rettich
  • RĂŒbe, Rote
  • Salat
  • Spinat
  • Tomaten
  • Wirsing, frĂŒh
  • Zucchini
  • Zwiebel

September

frisch

  • Bohnen
  • Endivie
  • Erbsen
  • Fenchel
  • Gurken
  • Kartoffel, frĂŒh
  • Knoblauch
  • Kohl, frĂŒh
  • Kohlrabi
  • KĂŒrbis
  • Löwenzahn
  • Mangold
  • Möhren, spĂ€t
  • Möhren, frĂŒh
  • Radieschen
  • Rettich
  • RĂŒbe, Rote
  • Salat
  • Spinat
  • Tomaten
  • Wirsing, frĂŒh
  • Zucchini
  • Zwiebel

Oktober

eingekellert, eingelagert

  • Knoblauch

eingelegt

  • Gurken
  • Zucchini

frisch

  • Bohnen
  • Endivie
  • Fenchel
  • Haferwurz
  • HerbstrĂŒbe
  • Kartoffel, frĂŒh
  • Knoblauch
  • Kohl, Furchen-
  • Kohl, Rosen-
  • Kohl, frĂŒh
  • Kohl, spĂ€t
  • KĂŒrbis
  • Löwenzahn
  • Mangold
  • Möhren, spĂ€t
  • Möhren, frĂŒh
  • Pastinaken
  • Porree/Lauch
  • Rettich
  • RĂŒbe, Rote
  • Schwarzwurzel
  • Sellerie
  • Tomaten
  • Zucchini
  • Zwiebel

luftgetrocknet

  • Erbsen

November

eingekellert, eingelagert

  • Knoblauch
  • KĂŒrbis
  • Zwiebel

eingelegt

  • Gurken
  • Tomaten
  • Zucchini

eingemietet

  • Möhren, spĂ€t
  • RĂŒbe, Rote
  • Sellerie

frisch

  • Bohnen
  • Chicoree
  • Endivie
  • Feldsalat
  • Haferwurz
  • HerbstrĂŒbe
  • Kohl, Furchen-
  • Kohl, Rosen-
  • Kohl, spĂ€t
  • KĂŒrbis
  • Mangold
  • Möhren, spĂ€t
  • Möhren, frĂŒh
  • Pastinaken
  • Porree/Lauch
  • Schwarzwurzel
  • Sellerie
  • Tomaten
  • Topinambur

luftgetrocknet

  • Bohnen
  • Erbsen

Dezember

eingekellert, eingelagert

  • Knoblauch
  • KĂŒrbis
  • Zwiebel

eingelegt

  • Gurken
  • Tomaten
  • Zucchini

eingemietet

  • RĂŒbe, Rote
  • Möhre, spĂ€t
  • Pastinaken
  • Sellerie
  • Schwarzwurzel
  • HerbstrĂŒbe

eingesÀuert

  • Bohnen
  • Kohl, spĂ€t
  • Möhren, spĂ€t

frisch

  • Chicoree
  • Endivie
  • Feldsalat
  • Haferwurz
  • Kohl, Furchen-
  • Kohl, Rosen-
  • Möhren, frĂŒh
  • Pastinak
  • Porree/Lauch
  • Schwarzwurzel
  • Topinambur

luftgetrocknet

  • Bohnen
  • Erbsen

Randnotiz

Heute wurde regenerativleben.de ins Leben gerufen 🙂 Übrigens: dieser Blog ist achronistisch sortiert, also die neuesten BeitrĂ€ge sind immer oben.

Augen auf beim GemĂŒsekauf

Nachdem Nici und ich heute die Doku „Europas dreckige Ernte“ gesehen haben, haben wir beschlossen, vorest kein GemĂŒse und Obst mehr aus Spanien und Italien zu kaufen.

Was mich zum nĂ€chsten Thema bringt: Regionales & Saisonales GemĂŒse. Ich werde mir mal ein paar Tabellen ansehen und mich bald wieder hier melden.

Kleingarten ja, nein? Handreichung zum Microfarming und ein kurzes PDF von ChatGPT.

Ich denke ja aktuell darĂŒber nach, ob ein Kleingarten fĂŒr mich das Richtige sei; Nici und ich hatten vor vielen Jahren mal kurz einen. Ich ĂŒberlege nun immer mal wieder hin und her, ob es sich erneut lohnen wĂŒrde, einen Kleingarten zu haben. Ganz ehrlich: Ich bin nicht so der Vereinsmeier. Vielleicht suche ich auch gerade deshalb nach BeitrĂ€gen ĂŒber negative Erfahrungen in KleingĂ€rten đŸ€”...

Ich habe dazu gerade diesen Beitrag dazu gefunden:

Ich denke, das ist auch immer ortsspezifisch. Sie beschreibt einen Kleingartenverein in Baden-Baden; ich denke, das sollte man sich einfach bei jedem Kleingartenverein mal selbst anschauen und auch nachfĂŒhlen, wie die Leute so ticken und was geht und was nicht. Ich denke, ich werde mir von dem Verein hier vor Ort selbst ein Bild machen. „Probieren geht ĂŒber Studieren.“

Ich habe den ChatGPT gebeten, mir ein ausfĂŒhrliches Dossier zum Thema Permakultur zu erstellen. Et voilĂ :

Dabei hat er auch gleich einen interessanten Link mitgegeben:

Film „The Call“ & Plant Cheat Sheets

Auf der Suche nach dem "Plant Companion Chart" fand ich die Seite, wo es das erste Mal online gestellt wurde: https://idepfoundation.org/ ... Eine sehr interessante Seite. Von denen habe ich mir auch das sehr herzerwÀrmende Video "The Call" angesehen.

Ich fand auf deren Webseite noch ein paar andere interessante Dinge:

Und ĂŒber drei Ecken noch ein weiteres „Cheat Sheet“. Auf der Originalseite nicht mehr vorhanden, aber in einem Beitrag der Huffington Post.

Und was ich auch noch ganz toll finde, ist der PhÀnologische Kalender von Anstiftung.de

Beim Suchen nach Links fand ich auch noch ein

Zu dieser jetzt hier sehr chaotischen Sammlung fĂŒge ich noch hinzu:

etliche weitere BroschĂŒren der Franziskaner, darunter auch einige zum Thema Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit: https://franziskaner.de/tauwetter/

Prinzipien der Permakultur

David Holmgren, neben Bill Mollison der MitbegrĂŒnder der Permakultur, hat auf seiner Webseite eine wirklich gute Zusammenfassung, was Permakultur ausmacht. Sein Heft „Essence of Permaculture“ wurde von vielen freiwillig Helfenden in verschiedene Sprachen ĂŒbersetzt. Nur leider finde ich die deutsche Übersetzung absolut untauglich; sie kommt viel zu staksig daher. Ich habe sie nicht oder nur schlecht verstanden. Man kann Englisch zu Deutsch nicht 1:1 Übersetzen; sinnvoller ist eine sinngemĂ€ĂŸe Übersetzung, die möglichst nah am Original ist. Das habe ich hier versucht. Ich wĂŒnsche euch viel Freude beim lesen; und David Holmgren, falls du das hier liest: Danke fĂŒr deine Arbeit.

Prinzipien der Permakultur, frei und zusammenfassend ĂŒbersetzt nach David Holmgren


Ein Baum.

Prinzip 1: BEOBACHTEN UND INTERAGIEREN
„Schönheit liegt im Auge des Betrachters“

Gutes Design entsteht, wenn Menschen und die Natur gut zusammenarbeiten. Das passiert, indem man genau hinschaut und ĂŒberlegt handelt. Inspiration und Ideen fĂŒr die Gestaltung kommen durch stĂ€ndiges Beobachten und den Austausch mit der Umgebung – nicht, wenn man einfach nur alleine plant.

Permakultur nutzt genau dieses Prinzip: Wir schauen immer wieder genau hin und passen unsere Lebensweise und unsere Nutzung von Land bewusst an. So entstehen Systeme, die auch in Zukunft Menschen versorgen können – selbst wenn weniger Energie zur VerfĂŒgung steht.

FrĂŒher, bei JĂ€gern und Sammlern oder in kleinen Dörfern, hat die Natur fast alles bereitgestellt. Die Menschen mussten nur ernten. In dicht besiedelten Gegenden mussten die Menschen viel mehr arbeiten, um genug zu produzieren.

In unserer heutigen Industriegesellschaft brauchen wir sehr viel Energie aus Öl, Gas und Kohle, damit wir genug zu essen und andere Dinge haben. Permakultur-Designer versuchen aber, durch genaues Beobachten und kluges Handeln die FĂ€higkeiten der Menschen besser zu nutzen und die AbhĂ€ngigkeit von Energie und Technik zu verringern.

In lĂ€ndlichen Gemeinschaften, in denen Menschen eng zusammenleben, ist es besonders wichtig, dass manche Menschen auch mal einen Schritt zurĂŒcktreten und ĂŒberlegen: Was funktioniert gut, was kann besser werden? Wer offen ist fĂŒr Neues und Altes verbindet, kann bessere Lösungen finden. Es ist leichter, wenn diese neuen Ideen vor Ort wachsen, als wenn man sie einfach von außen einfĂŒhrt. Viele solcher lokalen Ideen bringen immer wieder neue, gute AnsĂ€tze, von denen auch andere Orte lernen können.

Bei diesem Prinzip geht es vor allem darum, Menschen dazu zu ermutigen, selbststĂ€ndig und auch mal „anders“ oder ungewöhnlich zu denken – vor allem, wenn es um langfristige Lösungen geht. Es geht also weniger darum, nur bewĂ€hrte Lösungen nachzumachen.

FrĂŒher waren es oft UniversitĂ€ten oder wohlhabende Menschen in StĂ€dten, die solches unabhĂ€ngiges Denken erlaubt oder gefördert haben. In der traditionellen Landwirtschaft dagegen wurden neue, ungewöhnliche Ideen oft unterdrĂŒckt.

Heute, wo vieles in der Gesellschaft unĂŒbersichtlicher ist, ist es nicht mehr so klar, wer „die Wahrheit“ kennt oder was die besten Lösungen sind. Chancen fĂŒr neues, eigenstĂ€ndiges Denken gibt es an vielen verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Gesellschaftsschichten.

Deshalb können wir uns heute nicht mehr einfach auf Titel, Aussehen oder Auftreten verlassen, wenn wir gute Lösungen suchen. Stattdessen mĂŒssen wir immer mehr unsere eigenen FĂ€higkeiten im Beobachten und im sensiblen Umgang mit anderen nutzen, um herauszufinden, was wirklich funktioniert.

Das Sprichwort „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“ erinnert uns daran, dass unsere Beobachtungen immer auch die Wirklichkeit beeinflussen – und dass es selten nur eine absolute Wahrheit oder einen einzigen Wert gibt.


Eine Flasche mit einer Sonne darauf.

Prinzip 2: ENERGIE AUFFANGEN UND SPEICHERN
„Mach Heu, solange die Sonne scheint“

Wir leben heute in einer Welt, die sehr reich ist – vor allem, weil wir die riesigen VorrĂ€te an Erdöl, Gas und Kohle nutzen, die die Erde ĂŒber Millionen Jahre gebildet hat. Mit diesem Reichtum haben wir auch noch mehr von den erneuerbaren Ressourcen (wie Holz, Wasser oder Bodenfruchtbarkeit) verbraucht, als eigentlich gut ist. Viele der negativen Folgen davon werden erst richtig sichtbar, wenn die VorrĂ€te an Erdöl und Co. weniger werden. Mit den Worten aus der Finanzwelt: Wir haben das „Kapital“ der Erde aufgebraucht, als wĂŒrde eine Firma einfach nur noch Geld ausgeben, bis sie pleite ist.

Deshalb mĂŒssen wir lernen, einen Großteil dessen, was wir heute verbrauchen oder verschwenden, zu sparen und wieder zu investieren. So können unsere Kinder und Nachfahren auch noch gut leben. Das ist ein klares ethisches Prinzip. Leider helfen uns die normalen Vorstellungen von Geld, Wert oder Investition dabei kaum weiter.

Weil wir oft eine falsche Vorstellung von „Reichtum“ haben, sehen wir viele Möglichkeiten nicht, wie wir vor Ort Energie – egal ob erneuerbar oder nicht – auffangen und speichern könnten. Wenn wir diese Chancen erkennen und nutzen, haben wir mehr Energie zur VerfĂŒgung, um Neues aufzubauen und auch unsere aktuellen BedĂŒrfnisse zu decken.

Beispiele fĂŒr Energiequellen, die wir nutzen könnten, sind:

  • Sonne, Wind und fließendes Wasser
  • Abfallprodukte aus der Landwirtschaft, Industrie und dem Handel

Wichtige „Speicher“ fĂŒr kĂŒnftigen Wert sind:

  • Fruchtbarer Boden mit viel Humus
  • MehrjĂ€hrige Pflanzen, besonders BĂ€ume, die Essen und andere Dinge liefern
  • Teiche, Seen und Wasserspeicher
  • GebĂ€ude, die Sonnenenergie passiv nutzen

In reichen LĂ€ndern gibt es oft Projekte, bei denen Natur gezielt wiederhergestellt wird („Renaturierung“). Das ist sinnvoll, besonders wenn auch Menschen ein Teil dieses neuen Systems sind. Aber oft werden auch landwirtschaftliche FlĂ€chen einfach aufgegeben, weil sie sich finanziell nicht mehr lohnen oder durch billige Energie ersetzt werden. Dadurch entstehen neue „Wildnisse“, grĂ¶ĂŸer als alle geplanten Renaturierungen. Das kann sowohl Nachteile haben (z.B. mehr BrĂ€nde, weniger Wasserregulierung), aber es gibt auch Vorteile: Die Natur kann dort den Boden, den Wald und die Tierwelt wieder aufbauen – ganz ohne fossile Energie.

Auch unser Wissen, unsere Technik und Software, die wir in den letzten Generationen gesammelt haben, sind ein großer Schatz. Wir können sie nutzen, um neue Werte und Systeme zu schaffen, die besser zur Zukunft passen. Viele glauben, dass Technik uns nachhaltiger machen kann – und Permakultur nutzt Technik auch, ist aber vorsichtig: Neue Technik kann auch neue Probleme bringen. Außerdem wird der Wert von Technik in einer Welt mit weniger Energie langsam sinken, aber sie bleibt trotzdem erstmal ein wichtiger „Speicher“.

Das Sprichwort „Mach Heu, solange die Sonne scheint“ erinnert uns daran, dass wir immer nur begrenzte Zeit haben, um Energie einzusammeln und zu speichern, bevor sie wieder verschwindet.


Eine RĂŒbe mit BlĂ€ttern. Eine Ecke der RĂŒbe ist angefressen.

Prinzip 3: ERNTE EINFAHREN
„Du kannst nicht mit leerem Magen arbeiten“

Im vorherigen Prinzip ging es darum, unser vorhandenes „Vermögen“ (z.B. Bodenfruchtbarkeit, Wissen, Energie) klug zu nutzen und fĂŒr die Zukunft anzulegen. Aber das nĂŒtzt nichts, wenn wir heute nichts zu essen haben.

Dieses Prinzip sagt: Wir sollten jedes System so gestalten, dass es uns auf allen Ebenen selbst versorgen kann – also auch im Alltag. Die Energie, die wir gesammelt und gespeichert haben, soll so eingesetzt werden, dass das System weiterlĂ€uft und vielleicht sogar noch mehr Energie einfĂ€ngt.

Gerade in Zeiten des Wandels ist es wichtig, flexibel und einfallsreich zu sein, damit wir immer wieder einen „Ertrag“ (also eine Belohnung oder Ernte) bekommen. Ohne greifbare Ergebnisse gehen Projekte meist schnell ein, wĂ€hrend alles, was direkt einen Nutzen bringt, sich durchsetzt – das ist ein Naturgesetz, aber gilt auch fĂŒr MĂ€rkte und menschliches Handeln. Systeme, die ihren Ertrag effektiv nutzen, setzen sich durch.

Ein Ertrag, Gewinn oder Einkommen ist wie eine Belohnung: Sie sorgt dafĂŒr, dass ein System erhalten bleibt, sich verbreitet oder weiterentwickelt. Solche Belohnungen nennt man auch „positive RĂŒckkopplung“ – sie verstĂ€rken die Entwicklung und helfen beim Wachsen und Nachmachen. Wenn wir wirklich nachhaltig gestalten wollen, mĂŒssen wir Systeme schaffen, die solche Belohnungen bieten.

Das klingt fĂŒr Landwirte oder Unternehmer selbstverstĂ€ndlich. Aber oft sehen wir, dass mit wachsendem Wohlstand sinnvolle, produktive FlĂ€chen durch nutzlose oder rein dekorative Dinge ersetzt werden. Bill Mollison, der MitbegrĂŒnder der Permakultur, hat darum immer StĂ€dte mit essbaren Pflanzen statt Zierpflanzen gefordert.

Auch in Ă€rmeren LĂ€ndern ist das Ziel vieler Projekte leider oft, die Leute weg von produktiver Arbeit zu bringen und ihnen eine bessere Teilnahme an der Geldwirtschaft zu ermöglichen. Aber wenn der „Ertrag“ dann nur noch Geld ist, wird die Sache schnell schĂ€dlich und einseitig. Stattdessen sollten wir ehrlich sein, woher unser Wohlstand kommt, und echte Erfolge daran messen, ob sie uns auch wirklich etwas bringen.

Viele Menschen in reichen LĂ€ndern haben die Verbindung zwischen echter Arbeit und dem, was sie zum Leben brauchen, verloren. Wenn Menschen aufs Land ziehen, um selbststĂ€ndiger zu werden, sage ich oft: Das ist ein bisschen so, als wĂŒrde man Unternehmer*in werden.

Auch wenn wirtschaftliche VerĂ€nderungen oft negativ gesehen werden, haben sie manchmal dazu gefĂŒhrt, dass wir wieder mehr darĂŒber nachdenken, wie wichtig es ist, dass jedes System auch tatsĂ€chlich etwas „produziert“ und nicht nur schön aussieht.


Eine Weltkugel.

Prinzip 4: SELBSTREGULATION UND FEEDBACK ANWENDEN
„Die SĂŒnden der Vorfahren fallen auf die Kinder bis in die siebte Generation“

Dieses Prinzip beschĂ€ftigt sich damit, wie Systeme sich selbst steuern und Fehler oder Übertreibungen begrenzen können. Ziel ist es, dass wir Systeme so gestalten, dass sie sich möglichst selbst regulieren – dann mĂŒssen wir weniger eingreifen und weniger nachtrĂ€glich „reparieren“.

In der Natur gibt es RĂŒckmeldungen („Feedback“):

  • Positives Feedback ist wie ein Gaspedal – es beschleunigt Entwicklungen (z.B. mehr Ertrag bringt mehr Energie, was wiederum mehr Ertrag ermöglicht).
  • Negatives Feedback ist wie eine Bremse – es verhindert, dass etwas aus dem Ruder lĂ€uft (z.B. wenn ein System ĂŒbernutzt wird, fĂŒhrt das zu Problemen, die das Wachstum wieder bremsen).

Das Ziel in der Permakultur ist es, möglichst selbstregulierende und stabile Systeme zu schaffen. Das gelingt, indem wir viele verschiedene, möglichst unabhĂ€ngige und widerstandsfĂ€hige Teile zusammenbringen (zum Beispiel robuste, sich selbst vermehrende Pflanzen und Tiere statt empfindlicher Hochleistungsrassen). FrĂŒher galten unabhĂ€ngige Bauern als StĂŒtze starker LĂ€nder – heute macht uns die globale Wirtschaft oft abhĂ€ngig und anfĂ€llig fĂŒr Störungen.

Je mehr die Energie abnimmt und große, spezialisierte Betriebe verschwinden, desto wichtiger wird wieder SelbststĂ€ndigkeit und Selbstversorgung – sowohl fĂŒr einzelne Menschen als auch fĂŒr ganze Systeme.

Auch Tiere und Menschen haben Strategien, um mit negativen RĂŒckmeldungen umzugehen. Ein Beispiel: KĂ€ngurus beenden die Entwicklung ihres Nachwuchses, wenn das Wetter schlecht ist – so vermeiden sie spĂ€teren Stress und Probleme fĂŒr die ganze Gruppe.

FrĂŒher haben Gesellschaften oft mit Sprichwörtern oder Regeln davor gewarnt, dass falsches Verhalten erst nach Jahren (oder Generationen) negative Folgen zeigt („die SĂŒnden der Vorfahren
“). Heute verlassen wir uns stark auf große, oft weit entfernte Systeme (wie Stromnetz, SupermĂ€rkte usw.) und erwarten trotzdem völlige Freiheit ohne EinschrĂ€nkungen. Das ist ein bisschen so, als wĂ€re unsere Gesellschaft ein Teenager: alles haben wollen, aber keine Verantwortung ĂŒbernehmen.

Eine wichtige Aufgabe ist es deshalb, wieder sensibler auf RĂŒckmeldungen aus der Natur zu achten und unser Verhalten daran anzupassen – und zwar rechtzeitig, bevor grĂ¶ĂŸere Probleme entstehen. Negatives Feedback sollte stark genug sein, dass es Änderungen bewirkt, aber nicht so heftig, dass es das ganze System zerstört. Ein Beispiel: Wer Regenwasser sammelt, merkt schnell, dass es nicht unendlich viel davon gibt und achtet mehr darauf. Wenn das Wasser im Haus wegen eines Holzofens schlecht schmeckt, regt uns das an, etwas zu Ă€ndern.

Wenn wir nachhaltige Systeme ohne jedes Risiko gestalten wollen, ist das wie Kinder in einer sterilen Blase großzuziehen: Sie werden dadurch nur anfĂ€lliger fĂŒr Probleme. Risiken und negative RĂŒckmeldungen gehören dazu, aber sie sollten uns selbst und unsere Gemeinschaft betreffen – nicht einfach auf andere abgewĂ€lzt werden.

Die „Gaia-Hypothese“ sieht die Erde als einen riesigen, selbstregulierenden Organismus. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Erde sich ĂŒber viele Millionen Jahre immer wieder selbst im Gleichgewicht hĂ€lt – und das ist auch das große Vorbild fĂŒr dieses Prinzip.


Ein Pferd. Es hat den Kopf zur Seite gedreht und den linken Vorderfuß angehoben.

Prinzip 5: ERNEUERBARE RESSOURCEN UND DIENSTE NUTZEN UND SCHÄTZEN „Lass die Natur machen“

Erneuerbare Ressourcen sind Dinge, die von der Natur immer wieder neu gebildet werden – zum Beispiel Sonne, Wind, Holz oder Wasser. Wir brauchen dafĂŒr keine großen Mengen an nicht-erneuerbarer Energie wie Öl oder Gas. In der Wirtschaft könnte man sagen: Erneuerbare Ressourcen sind unser Einkommen, nicht-erneuerbare Ressourcen sind unser „Sparbuch“. Wenn wir immer nur vom Sparbuch leben, ist das nicht nachhaltig.

Permakultur will so viel wie möglich erneuerbare Ressourcen nutzen, um unsere ErtrÀge zu sichern. Manchmal brauchen wir beim Aufbau eines Systems trotzdem noch nicht-erneuerbare Dinge, aber das Ziel bleibt: möglichst wenig davon verbrauchen.

Ein bekanntes Beispiel: Die WĂ€scheleine ist eigentlich ein „Solartrockner“. Sie ist viel nachhaltiger als ein elektrischer Trockner, aber wir greifen oft trotzdem zu komplizierten Maschinen. Auch das Heizen und Kochen mit Holz aus nachhaltig bewirtschafteten WĂ€ldern ist meist umweltfreundlicher, als es viele Menschen denken – vor allem, wenn das Holz gut gelagert und lokal verwendet wird.

Ähnlich können viele Krankheiten mit Heilpflanzen behandelt werden, statt immer gleich auf Medikamente aus Fabriken zurĂŒckzugreifen. Das schont die Umwelt und stĂ€rkt unser eigenes Wissen und Vertrauen in die Natur.

Erneuerbare „Dienste“ sind Vorteile, die wir von Pflanzen, Tieren und gesunden Böden bekommen, ohne sie zu verbrauchen. Zum Beispiel spendet ein Baum Schatten – dafĂŒr muss er nicht gefĂ€llt werden. Solche nicht-verbrauchenden Leistungen sind oft ganz selbstverstĂ€ndlich, können uns aber helfen, viele Dinge nachhaltiger zu lösen.

In der Permakultur gibt es viele Beispiele, wie Tiere als Helfer eingesetzt werden, etwa HĂŒhner oder Schweine, die den Boden fĂŒr die Aussaat vorbereiten. Das spart Maschinen, Energie, DĂŒnger und Pestizide. Mit etwas Planung und ZĂ€unen können Tiere viele Aufgaben ĂŒbernehmen und dabei mehrfach nĂŒtzen.

Wir sollten immer versuchen, diese natĂŒrlichen Dienste zu nutzen, damit wir weniger Ressourcen verbrauchen und besser mit der Natur zusammenarbeiten. Ein gutes Beispiel aus der Geschichte: Menschen haben Pferde und andere Tiere fĂŒr Transport, Feldarbeit und vieles mehr eingesetzt, ohne sie dabei zu „verbrauchen“. Das hat nicht nur geholfen, sondern auch eine engere Beziehung zwischen Mensch und Tier geschaffen.

Heutzutage ist auch das Nutzen von menschlichen Ausscheidungen als DĂŒnger (nach Kompostierung) ein gutes Beispiel fĂŒr erneuerbare Ressourcen – egal ob in reichen oder armen LĂ€ndern. Mikroorganismen im Kompostklo machen aus Abfall wieder wertvolle Erde.

Das Sprichwort „Lass die Natur machen“ erinnert uns daran, dass der Versuch, alles kontrollieren zu wollen und stĂ€ndig einzugreifen, teuer und oft schĂ€dlich ist. Die Natur hat meist schon gute Wege gefunden, Ertrag und Vielfalt im Gleichgewicht zu halten.


Ein Regenwurm.

Prinzip 6: KEINEN ABFALL PRODUZIEREN
„Wer nichts verschwendet, leidet keinen Mangel“
„Vorbeugen ist besser als reparieren“

Dieses Prinzip verbindet alte Werte wie Sparsamkeit und sorgsamen Umgang mit Dingen, die heutige Sorge um Umweltverschmutzung und die Idee, dass AbfĂ€lle oft eigentlich neue Ressourcen sind. Ein gutes Symbol dafĂŒr ist der Regenwurm: Er frisst tote Pflanzenreste (also „Abfall“) und macht daraus wertvollen Humus, der dem Boden und allen Lebewesen darin hilft. In der Natur ist alles miteinander verbunden: Was der eine ĂŒbriglĂ€sst, nutzt der nĂ€chste.

In unserer Industriegesellschaft lĂ€uft es oft so ab: Rohstoffe und Energie kommen rein, nĂŒtzliche Produkte und Dienstleistungen kommen raus – und am Ende landet alles als MĂŒll auf der Deponie. Selbst Dienstleistungen brauchen irgendwann Rohstoffe und Energie, die dann wieder zu Abfall werden. Eigentlich ist das Modell also eher „verbrauchen/wegwerfen“. So funktioniert die Natur aber nicht.

Das Sprichwort „Wer nichts verschwendet, leidet keinen Mangel“ erinnert uns: Wenn wir im Überfluss leben, ist es leicht, verschwenderisch zu sein. Aber spĂ€ter kann uns das teuer zu stehen kommen – gerade, wenn Energie und Rohstoffe knapper werden. Heute gibt es mehr Möglichkeiten als je zuvor, MĂŒll zu vermeiden oder sogar von ihm zu leben. FrĂŒher waren es nur die Ärmsten, die von Abfall lebten. Heute sollte man diejenigen, die kreativ wiederverwenden, als Vorbilder fĂŒr einen umweltfreundlichen Lebensstil sehen.

Neben Haus- und IndustriemĂŒll gibt es in unserer Zeit auch neue Arten von „Abfall“, wie unerwĂŒnschte Pflanzen (Unkraut) oder Tiere, die sich ausbreiten. Bill Mollison, der Permakultur-MitbegrĂŒnder, sagte: Ein Schadstoff ist einfach etwas, das im System nicht genutzt wird. Das ermutigt uns, nach Wegen zu suchen, wie wir alle „AbfĂ€lle“ so einsetzen können, dass sie wieder nĂŒtzlich werden. Zum Beispiel: Gibt es zu viele Schnecken, fehlen vielleicht Enten, die sie fressen könnten. Zu viel Gras oder BĂ€ume können WaldbrĂ€nde auslösen; zu viele Pflanzenfresser sorgen fĂŒr Kahlfraß – all das zeigt, wie wichtig es ist, ÜberschĂŒsse kreativ zu nutzen.

Das Sprichwort „Vorbeugen ist besser als reparieren“ erinnert uns daran, dass rechtzeitige Wartung und Pflege viel Arbeit und MĂŒll sparen kann. Alles, was wir besitzen, geht irgendwann kaputt oder wird weniger wert. Deshalb mĂŒssen wir darauf achten, Dinge gut zu erhalten und regelmĂ€ĂŸig zu pflegen – das ist oft wichtiger als neue Ideen zum MĂŒllverwerten zu haben. In einer Zukunft mit weniger Energie wird das Reparieren, Erhalten und Pflegen immer wichtiger werden.


Ein Spinnennetz mit einer Spinne.

Prinzip 7: VOM MUSTER ZUM DETAIL PLANEN
„Vor lauter BĂ€umen den Wald nicht sehen“

Die ersten sechs Prinzipien schauen meist von unten nach oben: auf einzelne Elemente, Lebewesen und kleine Einheiten. Die zweiten sechs Prinzipien gehen von oben nach unten: Sie achten auf grĂ¶ĂŸere Muster und Beziehungen, die sich von selbst in Systemen ergeben.

In der Natur und auch in der Gesellschaft gibt es viele typische Muster, die wir wiedererkennen können. Diese Muster helfen uns, Dinge zu verstehen und Ideen aus einem Bereich auf einen anderen zu ĂŒbertragen. Muster zu erkennen ist ein Ergebnis davon, dass wir gut beobachten und mit unserer Umgebung interagieren (Prinzip 1). Nur wenn wir Muster erkennen, können wir sinnvolle Systeme entwerfen.

Ein Symbol fĂŒr dieses Prinzip ist die Spinne mit ihrem Netz: Es hat immer die gleiche Grundstruktur (Muster), auch wenn die Details unterschiedlich sind. Dieses Bild steht in der Permakultur fĂŒr die Planung von Zonen und Sektoren, also: Was passiert wo, und was ist wo am sinnvollsten platziert?

Unsere moderne Welt macht es oft schwierig, den Überblick zu behalten: Es gibt zu viele Möglichkeiten, zu viele Details. Dadurch entstehen manchmal teure und große Projekte, die am Ende nicht funktionieren oder alles auffressen, ohne wirklich Nutzen zu bringen. Wirklich funktionierende komplexe Systeme entstehen meist aus einfachen Systemen, die schon funktionieren. Darum ist es wichtiger, das passende Grundmuster zu finden, als jedes einzelne Detail zu verstehen.

Ein Kern-Gedanke der Permakultur war: Der Wald kann als Vorbild fĂŒr die Landwirtschaft dienen. Obwohl dieses Modell nicht ĂŒberall perfekt passt, ist es ein starkes Beispiel fĂŒr „Musterdenken“ und hat viele Ideen wie WaldgĂ€rten oder Agroforst inspiriert.

Ein praktisches Beispiel: Um ein Haus herum kann man Zonen anlegen – nah am Haus sind oft genutzte Pflanzen, weiter weg seltener genutzte FlĂ€chen. Auch Umweltfaktoren wie Sonne, Wind oder Überschwemmungen werden in „Sektoren“ eingeteilt, die den Plan beeinflussen. So kann man das GelĂ€nde optimal nutzen.

Auch bei der Verteilung von Regenwasser helfen uns Muster im GelĂ€nde: Erst wenn wir die grundlegenden Formen und Fließrichtungen erkennen, können wir z.B. Erdarbeiten (wie Swales) sinnvoll anlegen und feuchte Zonen fĂŒr Pflanzen schaffen.

Traditionelle Kulturen bieten oft gute Beispiele fĂŒr ein ganzheitliches Systemdesign. Aber manchmal mĂŒssen Menschen ihr Umfeld aus einer neuen Perspektive sehen, um Muster zu erkennen – wie in Australien, als Bauern in den 1980ern ihre Höfe aus dem Flugzeug betrachteten und die echten Muster der Natur sahen, nicht die menschlichen GrundstĂŒcksgrenzen.

Das Sprichwort „Vor lauter BĂ€umen den Wald nicht sehen“ erinnert uns daran: Wenn wir zu sehr auf Einzelheiten schauen, verlieren wir das große Ganze aus dem Blick. Darum ist es wichtig, mit den Mustern zu beginnen und die Details erst danach zu planen.


Eine BlĂŒte.

Prinzip 8: INTEGRIEREN STATT TRENNEN
„Viele HĂ€nde machen die Arbeit leicht“

In der Natur sind nicht nur die einzelnen Dinge wichtig, sondern vor allem auch die Verbindungen zwischen ihnen. Alles ist miteinander verknĂŒpft. Darum sollte ein gutes, selbstregulierendes System so gestaltet werden, dass die einzelnen Teile sich gegenseitig unterstĂŒtzen und ergĂ€nzen.

Oft schauen wir zu sehr auf Details und ĂŒbersehen dabei die Beziehungen dazwischen. Unsere Wissenschaft und Technik trennt die Dinge gerne, um sie einzeln zu untersuchen, und auch in der Gestaltung werden oft Bereiche voneinander abgegrenzt – das kann aber dazu fĂŒhren, dass wir wichtige Wechselwirkungen verlieren.

Dieses Prinzip lenkt den Fokus darauf, wie wir Pflanzen, Tiere und Menschen so zusammenbringen, dass sie voneinander profitieren. Dabei hilft es, sich vorzustellen, wie Puzzleteile zusammenpassen. Manchmal entstehen gute Verbindungen auch von selbst, wenn wir ihnen Raum geben.

Das Symbol fĂŒr dieses Prinzip ist eine Gruppe von Menschen oder Elementen, die zusammen einen Kreis bilden – das Loch in der Mitte steht fĂŒr das ganze System, das aus dem Zusammenspiel aller Teile entsteht.

Wenn wir Pflanzen, Tiere, WasserlĂ€ufe und GebĂ€ude am richtigen Ort platzieren, können wir ein System schaffen, das stabiler und unabhĂ€ngiger wird, ohne dass wir stĂ€ndig eingreifen mĂŒssen. Zum Beispiel können HĂŒhner unter BĂ€umen scharren und so Laub fĂŒr darunterliegende GĂ€rten „ernten“. Oder bestimmte UnkrĂ€uter und Pflanzen in einer Weide können den Boden verbessern und als Medizin dienen, wenn die Tiere sie ab und zu fressen – man muss sie nicht ganz entfernen.

In der Permakultur gibt es zwei wichtige GrundsÀtze:

  • Jedes Element sollte mehrere Aufgaben erfĂŒllen.
  • Jede wichtige Aufgabe sollte von mehreren Elementen ĂŒbernommen werden.

Die Beziehungen in so einem System können ganz verschieden sein: Manchmal ist es Wettbewerb, manchmal Zusammenarbeit oder sogar eine Symbiose (also enge Partnerschaft). Permakultur betont aber besonders die gegenseitige UnterstĂŒtzung und das Zusammenwirken – weil:

  • Unsere Kultur oft nur Konkurrenz und „Fressen und Gefressenwerden“ sieht und Kooperation unterschĂ€tzt.
  • Zusammenarbeit in einer Zukunft mit weniger Energie wichtiger wird.

Permakultur ist Teil einer langen Tradition, die Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe als Grundlage fĂŒr stabile Systeme sieht. Wenn Energie knapper wird, ist das kein Idealismus mehr, sondern wird einfach zur praktischen Notwendigkeit.


Eine Schnecke mit Schneckenhaus.

Prinzip 9: KLEINE UND LANGSAME LÖSUNGEN NUTZEN
„Je grĂ¶ĂŸer sie sind, desto tiefer fallen sie“
„Langsam und stetig gewinnt das Rennen“

Systeme sollten so gestaltet werden, dass sie Aufgaben möglichst klein, ĂŒberschaubar und energieeffizient erfĂŒllen. Die menschliche MaßstĂ€blichkeit (also das, was wir Menschen selbst gut handhaben können) sollte dabei als Maßstab fĂŒr eine gerechte, nachhaltige und lebenswerte Gesellschaft gelten.

Das Prinzip ist eigentlich leicht zu verstehen: Immer, wenn wir etwas selbst machen – wie Essen anbauen, etwas reparieren oder uns um unsere eigene Gesundheit kĂŒmmern –, setzen wir dieses Prinzip um. Auch wenn wir bei kleinen, lokalen GeschĂ€ften einkaufen oder uns in der Nachbarschaft engagieren, leben wir dieses Prinzip.

Obwohl einfache und passende Technik fĂŒr lokale BedĂŒrfnisse oft sehr erfolgreich ist, hat billige Energie in den letzten Jahrzehnten vor allem große Systeme gefördert. Doch wenn die Energie knapper und teurer wird, haben kleinere, lokale Lösungen wieder Vorteile. Trotzdem gibt es fĂŒr manche Aufgaben auch weiterhin Unterschiede, was die ideale GrĂ¶ĂŸe betrifft.

Ein neuer Gedanke in unserer modernen Zeit ist, dass Bewegung von Dingen und Menschen möglichst wenig nötig sein sollte. FrĂŒher galten Schnelligkeit und MobilitĂ€t als große Errungenschaften, aber sie haben auch Gemeinschaften geschwĂ€cht und den Energieverbrauch steigen lassen. Bewegungen wie „Slow Food“ und „Slow Cities“ sind entstanden, weil viele das „immer schneller, immer mehr“ kritisch sehen. Auch die digitale Welt zeigt: Geschwindigkeit hat ihre Schattenseiten, z.B. bei E-Mail-Spam.

Viele praktische Beispiele zeigen, dass klein und langsam oft besser ist:

  • Schnelles Pflanzenwachstum durch KunstdĂŒnger hĂ€lt nicht lange an. NatĂŒrliche DĂŒnger wie Kompost wirken nachhaltiger.
  • Schnell wachsende BĂ€ume werden oft nicht alt, wĂ€hrend langsam wachsende Arten spĂ€ter sogar schneller wachsen und wertvoller werden.
  • Tiere, die mit viel Kraftfutter schnell gemĂ€stet werden, sind hĂ€ufiger krank und leben kĂŒrzer. Wenige, gut gehaltene Tiere sind besser fĂŒr die Umwelt.
  • In der Stadt scheinen Autos schneller und bequemer, sorgen aber fĂŒr Stau und LĂ€rm. FahrrĂ€der sind kleiner, langsamer, leise und flexibler – und können lokal gebaut werden.

Das Sprichwort „Je grĂ¶ĂŸer sie sind, desto tiefer fallen sie“ erinnert uns an die Risiken von zu großem Wachstum. „Langsam und stetig gewinnt das Rennen“ mahnt uns zur Geduld – und zeigt, dass bestĂ€ndiges, ruhiges Vorgehen meist erfolgreicher ist, sowohl in der Natur als auch in der Gesellschaft.


Ein Kolibri mit spitzem Schnabel im Flug vor einer BlĂŒte.

Prinzip 10: VIELFALT NUTZEN UND SCHÄTZEN
„Leg nicht alle Eier in einen Korb“

In der Natur sieht man viele verschiedene Formen und Spezialisten, wie zum Beispiel den Spinebill und den Kolibri: Beide haben lange SchnĂ€bel und können in der Luft stehen, um an Nektar in langen BlĂŒten zu kommen. Diese Vielfalt und Spezialisierung zeigen, wie sich Lebewesen und ihre Aufgaben in der Natur entwickelt haben.

Die große Vielfalt an Formen, Aufgaben und Beziehungen in der Natur – aber auch bei uns Menschen – sorgt dafĂŒr, dass Systeme stabiler und widerstandsfĂ€higer sind. Vielfalt entsteht durch das Zusammenspiel von Auswahlmöglichkeiten auf der einen Seite und Effizienz oder StĂ€rke auf der anderen. Das kann manchmal kompliziert wirken, ist aber ein großer Vorteil.

Heute weiß man: Monokulturen (also große FlĂ€chen mit nur einer Pflanzenart) sind sehr anfĂ€llig fĂŒr SchĂ€dlinge und Krankheiten. Darum braucht man dort oft viele Gifte und viel Energie. Mischkulturen (Polykultur) sind ein Hauptbeispiel dafĂŒr, wie Vielfalt helfen kann: Sie machen Pflanzen widerstandsfĂ€higer gegen SchĂ€dlinge, Wetter oder Preisschwankungen. Außerdem sind Familien und Gemeinschaften weniger abhĂ€ngig vom Markt, wenn sie viele verschiedene Produkte und Leistungen selbst erzeugen.

Doch Vielfalt hat noch viele andere Seiten: Unterschiedliche Anbauweisen passen zu unterschiedlichen Orten und Kulturen. Auch Bauweisen, Pflanzen- und Tiervielfalt sowie die Vielfalt innerhalb von Menschen und Gemeinschaften gehören dazu. Es ist genauso wichtig, möglichst viele Sprachen und Kulturen zu erhalten wie verschiedene Tier- und Pflanzenarten.

Wenn in Zukunft weniger Energie verfĂŒgbar ist, wird das Wirtschaftswachstum langsamer – und dadurch bekommt die Vielfalt vor Ort wieder mehr Raum. WĂ€hrend viele Bewegungen vor allem die alte Vielfalt schĂŒtzen wollen, versucht Permakultur auch, aus dem Zusammenspiel von Natur und Mensch neue, lokale Vielfalt entstehen zu lassen.

Das Sprichwort „Leg nicht alle Eier in einen Korb“ sagt: Vielfalt ist wie eine Versicherung – sie hilft uns, besser auf die Unsicherheiten des Lebens und der Natur zu reagieren.


Eine Berglandschaft mit einem Fluss, die Sonne geht hinter den Bergen auf oder unter.

Prinzip 11: KANTEN UND DAS AM RAND LIEGENDE NUTZEN UND SCHÄTZEN
„Glaube nicht, dass du auf dem richtigen Weg bist, nur weil ihn viele gehen“

Das Symbol fĂŒr dieses Prinzip ist die aufgehende Sonne ĂŒber einem Fluss – eine Welt voller Kanten (ÜbergĂ€nge und Schnittstellen).

Zum Beispiel: MĂŒndungen von FlĂŒssen ins Meer (Flussdeltas) sind ÜbergĂ€nge zwischen Land und Wasser. Hier vermischen sich SĂŒĂŸ- und Salzwasser, und es gibt viele verschiedene LebensrĂ€ume auf engem Raum. Deshalb wimmelt es dort oft vor Leben: Pflanzen, Vögel, Fische – alles findet an diesen Kanten gute Bedingungen.

Auch im Boden gibt es eine wichtige Kante: Die dĂŒnne Schicht Erde ist der Übergang zwischen totem Gestein und der Luft. Genau an diesem Rand spielt sich fast das ganze Leben an Land ab! Je besser der Boden belĂŒftet und tief ist, desto mehr Pflanzen und Tiere finden dort Platz.

In fernöstlichen Traditionen ist das „Sehen mit dem Rand des Auges“ (also peripheres Sehen) besonders wertvoll. Das erinnert daran: An den RĂ€ndern und ÜbergĂ€ngen passieren oft die spannendsten Dinge. Wer RĂ€nder als Chance sieht und nicht als Problem, hat beim Gestalten mehr Erfolg. Wir sollten den Begriff „am Rand“ (oder „marginal“) nicht als etwas Negatives sehen, sondern darin das Potenzial erkennen, das oft ĂŒbersehen wird.

In der Landwirtschaft liegt der Fokus oft auf den wichtigsten Nutzpflanzen und besten Feldern. Wilde Pflanzen, unscheinbare FlĂ€chen und die BedĂŒrfnisse von Frauen oder Benachteiligten werden oft ĂŒbersehen oder abgewertet. Ähnlich sieht es in der Wirtschaft aus: Große Firmen und reiche StĂ€dte stehen im Mittelpunkt, doch oft kommen Innovationen aus kleinen, weniger beachteten Betrieben oder Gegenden.

Dieses Prinzip sagt: Die RĂ€nder, das Unscheinbare und das, was „am Rand“ steht, ist wertvoll und kann sogar die ProduktivitĂ€t und StabilitĂ€t eines Systems erhöhen. Beispiel: Je mehr Übergang es zwischen Feld und Teich gibt, desto mehr Leben und Ertrag gibt es oft an beiden Orten. Systeme wie „Alley Farming“ (Streifenanbau) oder Windschutzstreifen nutzen gezielt die Vorteile solcher Kanten.

Das Sprichwort „Glaube nicht, dass du auf dem richtigen Weg bist, nur weil ihn viele gehen“ erinnert uns: Das, was alle machen, ist nicht immer das Beste oder Wichtigste. Oft lohnt sich der Blick an den Rand.


Ein Schmetterling.

Prinzip 12: VERÄNDERUNG KREATIV NUTZEN UND DARAUF REAGIEREN „Weitsicht heißt, die Dinge so zu sehen, wie sie werden – nicht nur wie sie sind“

Dieses Prinzip hat zwei Seiten: Einerseits sollen wir VerĂ€nderungen aktiv einplanen und fĂŒr uns nutzen, andererseits mĂŒssen wir auch flexibel auf große VerĂ€nderungen reagieren, die wir nicht beeinflussen können.

Ein typisches Beispiel in der Permakultur ist das gezielte Fördern von „ökologischer Abfolge“: Am Anfang pflanzt man schnell wachsende BĂ€ume, die Stickstoff im Boden anreichern. Diese helfen dem Boden und schĂŒtzen die wertvollen, langsam wachsenden ObstbĂ€ume. Wenn das System stabiler wird, kann man die ersten BĂ€ume als Brennholz oder Futter nutzen. Samen, die im Boden ĂŒberleben, helfen dabei, das System nach einer Naturkatastrophe oder VerĂ€nderung wiederaufzubauen.

Diese Ideen gelten auch fĂŒr Gemeinschaften und Organisationen: Neue Ideen werden oft zuerst von ein paar „Vorreitern“ ausprobiert. Erst wenn angesehene Leute sie ĂŒbernehmen, werden sie wirklich populĂ€r. Manchmal braucht es eine neue Generation, bis sich eine Innovation durchsetzt – zum Beispiel, wenn Kinder BĂ€ume aus der Schule mit nach Hause bringen und so ganze Dörfer begrĂŒnen.

Permakultur beschĂ€ftigt sich mit der BestĂ€ndigkeit von natĂŒrlichen und menschlichen Systemen. Aber diese StabilitĂ€t lebt eigentlich davon, dass sich Dinge immer wieder verĂ€ndern können. Viele Geschichten und Weisheiten sagen: In großer StabilitĂ€t steckt immer schon der Keim fĂŒr VerĂ€nderung. Auch die Wissenschaft zeigt, dass alles, was fest und dauerhaft wirkt, in Wirklichkeit stĂ€ndiger VerĂ€nderung unterliegt.

Der Schmetterling steht als Symbol fĂŒr die Verwandlung und die Chance, dass VerĂ€nderung auch etwas Positives und Schönes sein kann.

Es ist wichtig, im Alltag zu verstehen: Nichts bleibt ewig gleich. Große Systeme werden stabil, weil sich viele kleine Dinge darin stĂ€ndig verĂ€ndern. Wir leben immer in einem Wandel aus schnellen und langsamen VerĂ€nderungen auf verschiedenen Ebenen. Das kann den Eindruck geben, dass alles stĂ€ndig im Umbruch ist, aber es entsteht trotzdem ein Gleichgewicht. Gute Gestaltung erkennt, wie StabilitĂ€t und Wandel zusammengehören – und sorgt so dafĂŒr, dass Systeme sich weiterentwickeln, statt nur zufĂ€llig zu reagieren.

Das Sprichwort „Weitsicht heißt, die Dinge so zu sehen, wie sie werden“ erinnert uns: Es geht nicht darum, nur den Ist-Zustand zu sehen, sondern zu verstehen, wie sich Dinge entwickeln. Damit schließt sich der Kreis: Beobachtung und VerĂ€nderung gehören zusammen.


Dieser Text basiert auf einer automatischen Übersetzung mit Hilfe von ChatGPT des Textes „Essence of Permaculture – A summary of permaculture concepts and principles taken from ‘Permaculture Principles & Pathways Beyond Sustainability’“, Version „English Ver 7.1 © 2013“ von David Holmgren. Die Bilder dazu wurden designed von Richard Telford. Die Bilder fĂŒr diese Webseite wurden extrahiert aus „Permaculture Ethics and Design Principles image“, Lizenz: CC BY-NC-ND 2.5 AU. Zur barrierefreien Nutzung wurden sie im Format angepasst, aber inhaltlich nicht verĂ€ndert. Nutzung unter: CC BY-NC-ND 2.5 AU.

Start in die Permakultur

Kurzzeitig hatte ich mich fĂŒr Meteorologie interessiert. In einem Lehrvideo eines Basiskurses, der einem beibringt, Satellitenbilder zu deuten, sah ich etwas, worĂŒber ich sehr erschrak. Eine GewĂ€chshaus-Hölle in Andalusien, sĂŒdliches Spanien. Ich habe die Bilder mit Google Maps verlinkt. Wenn du darauf klickst, kommst du direkt zu Google Maps.

Ich bin eine Weile lang virtuell mit dem Google Streetview-Auto durch die Trostlosigkeit dort gefahren und jede Minute dort zog mich irgendwie mehr runter. Da kommt also das meiste GemĂŒse her, was man so im Discounter kaufen kann. Oha...

Dazu habe ich kurz recherchiert:

Verdi.de: Die GewÀchshaussklaven

Es gab auch eine Reportage: „Europas dreckige Ernte“

Das Video dazu ist inzwischen offiziell nicht mehr einsehbar, vermutlich weil es schon ein paar Jahre alt ist. Auf mediathekviewweb.de ist es noch zu finden.

SpÀter am Abend.

Ich habe das Video gesehen und es hat mich echt schockiert. Am Ende steht der Wunsch, kein Obst und GemĂŒse mehr aus Spanien und Italien zu kaufen, nur noch aus Deutschland. Das Problem: wir haben nur sehr geringe finanzielle Mittel. Gemessen am Durchschnittseinkommen in Deutschland gelten wir als [von (relativer) Armut betroffen]. Korrekt: Wir leben von Sozialhilfe. Weshalb? Chronische Krankheiten, die uns das Leben schwer und das Arbeiten unmöglich machen. C'est la vie. Da die Lebensmittelpreise in den vergangenen Jahren stark angestiegen sind, die Sozialhilfe aber nicht, wird es fĂŒr uns immer schwerer, uns vernĂŒnftig zu ernĂ€hren. Ich möchte auch gerne Bio kaufen. Ich möchte auch gerne regional kaufen, aber ganz ehrlich: Das können ruhig mal die Menschen machen, die ein hohes Gehalt haben. Ich sehe mich da nicht als Problem; ich sehe mich als gezwungen, besonders gĂŒnstig zu kaufen, egal wo es her kommt.

Das möchte ich Àndern.

Ich möchte uns gerne ein StĂŒck weit selbst versorgen, im Rahmen unserer Möglichkeiten. Wie wir das anstellen, weiß ich noch nicht. Denn es sind zwar (laut Aushang) noch Parzellen im hiesigen Kleingarten frei, aber die Ablösesumme fĂŒr das GrundstĂŒck und die jĂ€hrliche Pacht stehen in keinem VerhĂ€ltnis zu dem, was wir an GemĂŒse kaufen. So zumindest meine derzeitige BefĂŒrchtung; genaue Zahlen reiche ich nach, wenn ich mich mit Verantwortlichen aus dem Kleingartenverein hier in der NĂ€he auseinandergesetzt habe.

Also, was tun?

Dieses Jahr ist schon weit fortgeschritten und völlig planlos möchte ich nicht an die Arbeit im Beet gehen. Ich möchte informiert sein. Und so möchte ich mir ein Jahr lang Zeit nehmen, mich ausfĂŒhrlich zu informieren, anzulesen und Theorie zu bĂŒffeln. Ja ja, „grau ist alle Theorie“, aber ein bisschen Wissen möchte ich haben. Vor allem ein Thema beschĂ€ftigt mich sehr:

Permakultur.

Das Thema schlechthin. Vor einigen Jahren habe ich mich schon dafĂŒr interessiert, aber unsere LebensumstĂ€nde hatten (bis auf eine kurze Ausnahme) bisher kein Garten fĂŒr uns vorgesehen. So schlief das Thema Permakultur ein.

Ich möchte mich also belesen. Mal sehen... was fÀllt mir noch ein:

Ich glaube, ich stöbere einfach mal durch „Permaculture 1“ und „Permaculture 2“ von Bill Mollison. Ich kann die Funde hier nur leider nicht verlinken ^^' Die BĂŒcher inspirieren mich sehr, auch wenn sie auf das Klima in Australien zugeschnitten sind. Naja, vielleicht nicht mehr lange: Dann haben wir hier auch so ein Klima.

Möge es gemĂ€ĂŸigt bleiben.

Und so startet hier die Reise in die Pflanzenwelt, der Permakultur, der (teilweisen) Selbstversorgung.

Über diese Seite

Moin und herzlich willkommen auf regenerativleben.de! Ich bin absoluter Gartenneuling und stolpere gerade erst in die spannende Welt der Permakultur hinein. Diese Seite ist mein persönlicher Notizzettel auf dem Weg – hier halte ich alles fest, was mir beim Lesen, Ausprobieren und Beobachten begegnet. Es geht um nachhaltiges GĂ€rtnern, saisonale ErnĂ€hrung, um kleine und große Erfolge, aber auch um all die Fragen, die unterwegs aufploppen.

Falls du auch gerade erst anfĂ€ngst oder einfach neugierig bist: Schau dich gern um! Vielleicht findest du beim Stöbern ein paar Ideen oder DenkanstĂ¶ĂŸe fĂŒr deinen eigenen Weg in ein etwas regenerativeres Leben.

Ich freue mich, wenn meine Notizen auch anderen weiterhelfen oder einfach zum Nachdenken anregen.

Viel Spaß beim Lesen & GĂ€rtnern! đŸŒ±

Stefan

PS: Die BeitrĂ€ge hier sind anders sortiert, als du es vielleicht gewohnt bist. Hier sind die neusten BeitrĂ€ge ganz oben 🙂


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